Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Bad Karlsbrunn: Vom Bergmanns- zum Kurort

Eine mehrheit der Gebäude sind wunderschöne Holzbauten aus dem 19. Jahrhundert.
Foto: Łukasz Malkusz
Es wird nicht leicht – auf dem Weg warten dutzende Brücken, Treppen, Leitern und sogar Ketten.
Foto: Łukasz Malkusz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die meisten unserer Ausflugsvorschläge führen auf nicht zu hohe Berge, wir empfehlen dabei einfache Strecken, die fast für jederman geeignet sind. Nun laden wir auf eine relativ schwierige Strecke ein. Die Mühe ist es aber wert – denn es geht in eine der schönsten Gegenden in ganz Schlesien.

 

 

Unsere Wanderung begint in Bad Karlsbrunn (Karlova Studanka). Im Dorf gibt es einige Parkplätze, am besten lässt man das Auto aber gleich auf dem ersten stehen, wenn man aus der Richtung von Würbenthal (Vrbno pod Pradeden) kommt. Bevor es nämlich nach oben geht, sollte man sich Zeit für einen Spaziergang durch den Ort nehmen.

Ursprünglich hieß das Dorf Hinnewieder. Es lebten hier vor allem Bergmänner, denn in der Gegend wurde Eisenerz gefördert. Der Umbruch kam Ende des 18. Jahrhunderts. 1785 wurde dort von Maximilian Franz von Österreich das erste Badehaus gegründet und schnell folgten die nächsten Badeanstalten sowie Gasthäuser. Besonders oft kam Erzherzog Karl von Österreich-Teschen hierher, worauf 1803 der Ort den Namen Bad Karlsbrunn bekommen hat. Die Mehrzahl der Gebäude sind wunderschöne Holzbauten aus dem 19. Jahrhundert. Besonders ist dabei die imposante Trinkhalle zu beachten. All diese Baudenkmäler wurden von der fast ausschließlich deutschsprachigen Bevölkerung errichtet, die bis 1945 das Dorf bewohnte.

 

Spaziergang durch eine Märchenwelt

Aus Bad Karlsbrunn führen zwei Wanderrouten ins Tal der Weißen Oppa: die blaue und die gelbe. Die erste ist zwar viel einfacher, wir empfehlen jedoch dem gelben Zeichen zu folgen. Je nach Form wartet jetzt auf uns eine einandhalb bis drei Stunden lange Strecke. Es wird nicht leicht – auf dem Weg warten dutzende Brücken, Treppen, Leitern und sogar Ketten, denn es geht immer wieder über den Gebirgsbach. Dabei sieht man eine atemberaubende Felsenlandschaft, dutzende Wasserfälle, aber auch von Menschenhand gebaute Dämme.

Das Tal ist einer von wenigen Orten, wo man selbst den Aufstieg ebenso genießt, wie später den Berggipfel. Die Zeit vergeht hier sehr schnell, obwohl die Strecke es in sich hat – man muss fast 500 Meter Höhenunterschied bezwingen. Letztendlich, nach dem Besteigen der längsten Treppe, ist man dann an einer Kreuzung der blauen und gelben Routen angelangt. Jetzt folgen wir eine halbe Stunde lang den blauen Zeichen. Es geht einen einfachen Waldweg entlang, aber stehts hoch.

 

Einst Krankenhaus, heute Berghütte

Auf etwa 1230 Metern kommt man dann an der Berghütte Barborka an. Das Gebäude verbirgt eine sehr interessante Geschichte, denn es wurde 1943 als Krankenhaus für Wehrmachts-Offiziere gebaut. Nach 1945 von den Tschechen übernommen, wurde es zur Touristenherberge umfunktioniert. Heute ist es ein idealer Ort, um sich nach der Wanderung entlang der Weißen Oppa zu erholen. Hier ist man nämlich bereits 620 Meter höher als in Bad Karlsbrunn. Barborka ist auch der beste Ausgangspunkt, um den Aufstieg auf die höchsten Gipfel des Altvatergebirges zu beginnen. Auf den Weg dahin machen wir uns in einer Woche.

Łukasz Malkusz

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