Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Bürgermeister sein ist ein Dienst – Zum Tod Artur Tomalas

Am vergangenen Donnerstag fand die Beerdigung Artur Tomalas, des Bürgermeisters von Landsberg statt, der seit einigen Wochen gegen das Coronavirus ankämpfte. Bewohner der Gemeinde und Mitglieder der deutschen Minderheit, der er angehörte, unterstreichen sein Engagement und die Leidenschaft, mit der er sein Amt erfüllte.

„ Wir haben einen guten, bescheidenen Menschen verloren. Er begegnete jedem, mit der er arbeitete oder sich nur unterhalten hat, mit Wertschätzung. Wir fühlen große Trauer, das unsere Gemeinde einen solch wundervollen Menschen verloren hat, dessen Arbeit so abrupt unterbrochen wurde“, sagt Ireneusz Wieczorek, Vorsitzender des DFK Seichwitz-Uschütz und Gemeinderatsmitglied von Landsberg.

 

Artur Tomalas Grab
Foto: I. Wieczorek

 

Engagierter Kommunalpolitiker

Artur Tomala war über 19 Jahre lang Chef seiner Gemeinde, davor war er Sekretär der Stadtverwaltung und von 1997 bis 1999 für Kommunalwirtschaft und Umweltschutz im Stadtamt verantwortlich. In einem Interview für das Wochenblatt sagte er einmal: „Wenn wir uns schon an der Bundesstraße zwischen drei größeren Städten – Kreuzburg, Wielun und Rosenberg – befinden, dann sollte unsere Gemeinde eine Enklave der Ruhe und der Erholung sein. Wir sollten unsere natürlichen Ressourcen nutzen, aber auch ein guter Ort für kleine und mittelständische Betriebe sein“. Seinen Zielen ist er jedes Jahr ein Stück näher und seine letzte große Investition war der Bau einer Kinderkrippe. „ Es war sein Traum, dass die Eltern wieder ihrer Arbeit nachgehen können und die Kinder einen schönen Ort haben, an dem sie betreut werden. Im Februar wurde die Krippe eröffnet und ich freue mich, dass Bürgermeister Tomala daran teilnehmen konnte“, sagt Ireneusz Wieczorek.

 

Artur Tomala war 19 Jahre lang Bürgermeister von Landsberg
Foto: Archiv

 

Aktives DFK-Mitglied

Artur Tomala war aber auch ein aktives Mitglied  der deutschen Minderheit. „Wir haben und oft mit Bürgermeister Tomala getroffen und u.a. darüber gesprochen, wie neue Mitglieder gewonnen werden könnten. Wir haben vereinbart, dass wir mehr Projekte für Kinder anbieten, um sie für den DFK zu interessieren. In unserem DFK hat es geklappt, denn bei uns sind mehr als ein Dutzend Kinder Mitglied der deutschen Minderheit und ebenso viele sind in den 30ern. Das ist auch ein Verdienst Artur Tomalas“, sagt der DFK-Chef von Seichwitz-Uschütz Ireneusz Wieczorek. Und der Vorsitzende des Gemeindevorstandes der SKGD in Landsberg Rudolf Gnacy unterstreicht: „Er nahm an Treffen aller DFKs teil und er war wirklich an der Tätigkeit unserer Gesellschaft interessiert. Er freute sich über jedes Projekt, das wir realisieren konnten und hat uns sehr unterstützt“.

Artur Tomala hinterlässt eine große Leere, wie die Landsberger unterstreichen, und es wird schwer sein, ihn zu ersetzen. „Wir hoffen aber, dass wir einen würdigen Nachfolger finden, der das Werk Artur Tomalas fortführen wird“, sagt Rudolf Gnacy.

 

Rudolf Urban

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