Die gebürtige Schlesierin Hanna Schygulla gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Filmbranche. Am 3. Mai dieses Jahres wird die renommierte Schauspielerin bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises mit dem Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film ausgezeichnet, so haben es die Veranstalter neulich bekanntgegeben.
Die Verleihung des Deutschen Filmpreises an Hanna Schygulla wird im Rahmen der Veranstaltung der Deutschen Filmakademie in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien erfolgen und von der Deutschen Filmakademie Produktion GmbH produziert. Der Deutsche Filmpreis, oft auch als Lola bezeichnet, ist seit 1951 die bedeutendste Auszeichnung für den deutschen Film. Mit einem Preisgeld von fast drei Millionen Euro ist er der höchstdotierte Kulturpreis in Deutschland.
Die Verleihung des Deutschen Filmpreises wird am 3. Mai um 19:30 Uhr live in der Mediathek des Ersten übertragen.
Erfolgreicher Berufsweg
Hanna Schygulla, geboren 1943 in Königshütte, Oberschlesien, erlebte als Kind eine Vielzahl kultureller Einflüsse und Identitäten. Die Flucht aus Oberschlesien, ihre Kindheit in Bayern und das Verhältnis zu ihrem Vater nach dessen Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft haben sie nachhaltig geprägt. Nach ihrem Abitur und einem Jahr als Au-pair-Mädchen in Paris studierte sie Germanistik und Romanistik in München und erhielt gleichzeitig Schauspielunterricht am Fridl Leonhard Studio. Ihre Karriere erblühte vor allem während der Ära des legendären Regisseurs Rainer Werner Fassbinder. Nachdem er sie 1967 ans Action-Theater geholt hatte, spielte sie in zahlreichen seiner Filme und Theaterstücke und prägte maßgeblich den sogenannten Autorenfilm. Internationale Anerkennung erlangte sie besonders durch ihre Darstellung der Lale Andersen in Fassbinders Film „Lili Marleen” im Jahr 1981. Obwohl ihre Zusammenarbeit mit Fassbinder 1982 endete, blieb Schygulla weiterhin eine herausragende Schauspielerin des deutschen und internationalen Films. Sie arbeitete mit renommierten Regisseuren wie Wim Wenders, Andrzej Wajda und Fatih Akın zusammen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihre Leistungen. Auch in Hollywood spielte Schygulla einige Hauptrollen, jedoch blieben große Erfolge in Übersee aus.
Foto: Wikipedia/ Smalltown Boy
Ikone des deutschen Autorenkinos
Alexandra Maria Lara, Präsidentin der Deutschen Filmakademie und Vorsitzende der diesjährigen Ehrenpreis Jury schreibt bei der Bekanntgabe des Ehrenpreises über Schygulla: „Sie avancierte zur Ikone des deutschen Autorenkinos mit internationaler Strahlkraft. Ihre uneingeschränkte Spielfreude macht ihre Präsenz auf der Leinwand einzigartig. Ob tagträumend, verführend oder melancholisch-zerbrechlich – jede einzelne ihrer Rollen umgibt eine besondere Aura.”
Die Verleihung des Deutschen Filmpreises, bei der Hanna Schygulla den Ehrenpreis erhalten wird, wird am 3. Mai um 19:30 Uhr live in der Mediathek des Ersten und um 22:20 Uhr im linearen Fernsehen übertragen.
Ap
