Dass die deutsche Minderheit in Dänemark einen guten Draht zum Königshaus im Land hat, ist allgemein bekannt. Eine Audienz am Hof oder sogar ein königlicher Besuch bei der Volksgruppe sind aber auch für sie eine seltene Anerkennung. Nun hatte jedoch der Chef der Deutschen genau diese Möglichkeit, die vielleicht in der Zukunft erwidert werden könnte.
Das Treffen zwischen dem König und dem Chef der deutschen Minderheit markierte einen bedeutenden Moment für die Anerkennung und Wertschätzung der Minderheitsgemeinschaft im dänischen Nordschleswig. Als Hinrich Jürgensen, der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), persönlich beim König Frederik X. erschien, um sich für die Auszeichnung mit dem Ritterkreuz des Dannebrog-Ordens zu bedanken, unterstrich dies die enge Bindung zwischen der Minderheit und der königlichen Familie.
Die Audienz, die ursprünglich aufgrund des Thronwechsels ungewiss schien, fand wie geplant am 5. Februar statt. Die Tradition verlangt, dass Ordensträger sich persönlich beim Monarchen für ihre Ehrung bedanken. Jürgensen, begleitet von einer Delegation aus Schleswig-Holstein, erlebte die Aufregung und Anspannung, die diesem Ereignis vorausgehen. Doch die Atmosphäre während der Audienz war laut Jürgensen entspannt und harmonisch und der König widmete sich eingehend den Anliegen der Minderheit.
Die Bedeutung dieses Treffens für die deutsche Minderheit liegt nicht nur in der offiziellen Anerkennung von Hinrich Jürgensens Engagement, sondern auch in der Gelegenheit, die Anliegen und Herausforderungen der Minderheit direkt mit dem Staatsoberhaupt zu besprechen. Als Sprachrohr der Minderheit vertrat Jürgensen ihre Interessen und betonte die Wichtigkeit der Anerkennung der gemeinsamen Arbeit aller Mitglieder der Minderheit.
“König Frederik X., der Monarch Dänemarks, verkörpert eine moderne und zugängliche Vision des Königtums.”
Die Audienz war jedoch nicht nur eine Geste der Anerkennung, sondern auch ein Ausdruck des Interesses des Königs an der Minderheit. König Frederik kündigte an, die deutsche Minderheit in Nordschleswig zu besuchen, was ein starkes Signal der Solidarität und Unterstützung darstellt. Dieser Gegenbesuch würde nicht nur die enge Verbindung zwischen der königlichen Familie und der Minderheit betonen, sondern auch die Bedeutung der Minderheit für das kulturelle und gesellschaftliche Gefüge Dänemarks unterstreichen.
König Frederik X., der Monarch Dänemarks, verkörpert eine moderne und zugängliche Vision des Königtums. Seit seinem Amtsantritt hat er sich als engagierter Befürworter von sozialen und kulturellen Anliegen profiliert. Seine Nähe zum Volk und seine Bereitschaft, die verschiedenen Minderheiten im Land anzuerkennen und zu unterstützen, haben ihm eine breite Zustimmung eingebracht. Als Kronprinz war er bereits bekannt für seine Offenheit und seine Interaktionen mit den Bürgern. Unter seiner Regentschaft haben viele hoffnungsvolle Veränderungen und Zeichen der Versöhnung zwischen verschiedenen Gruppen stattgefunden. König Frederik X. ist nicht nur ein Symbol der Kontinuität in der königlichen Familie, sondern auch ein Symbol für Fortschritt und Modernität im dänischen Königshaus.
Łukasz Biły