Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Blockflöten aller Größen

Monika Wesnigk (Tenorflöte), Ursula Bookmeyer (Großbass), Kerstin Graw (Subbass) und Inga Resse (Knick-Bassflöte)
Foto: U. Hahnkampf

Ende Mai war das Blockflötenquartett „Flauti Eckernförde“ in Polen, vor allem in Ermland-Masuren unterwegs. Dabei gab es unter anderem Konzerte im Haus Kopernikus, dem Sitz der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit, und in der Kirche in Süßenthal (Sętal) bei Allenstein.  

 

Mit „Tempesta di Mare“ (Sturm des Meeres) von Antonio Vivaldi eröffneten die Flötistinnen von „Flauti Eckernförde“ Monika Wesnigk, Inga Reese, Ursula Bookmeyer und Kerstin Graw ihr Konzert unter dem Motto „Wassermusiken“. Wer beim Wort „Blockflöten“ den schulischen Musikunterricht im Kopf hatte, wurde beim Auftritt angenehm überrascht. „Wir wollen zeigen, dass man mit Blockflöten vielseitige Musik machen kann“, erklärt Monika Wesnigk, die früher den anderen drei den ersten Unterricht gegeben hat. „Der besondere Klang entsteht durch das Zusammenspiel“, fügt Kerstin Graw hinzu. Hinter einem ihrer Instrumente, der Subbass-Flöte, muss sie stehen, denn diese ist über zwei Meter lang und damit die größte, die „Flauti Eckernförde“ nutzt. Ansonsten reicht das Tonhöhen-Spektrum von der in der Schule verwendeten Sopranflöte über Alt-, Tenor-, und Bass- bis zur Großbassflöte. Besonders ungewöhnlich ist die Knick-Bassflöte, deren Mundstück gebogen ist, um kleineren Menschen das Spielen zu erleichtern.

 

Meist spielt „Flauti Eckernförde“ Werke der klassischen Musik, die für Blockflötenquartette umgeschrieben sind. Aber auch Unterhaltungsmusik gehört zum Repertoire und Stücke des amerikanischen Komponisten Allan Rosenheck, der Musik speziell für solche Gruppen schreibt. Seine von den vier Flötistinnen präsentierten „Jahreszeiten“ zeigen imponierend, welche klanglichen Bilder mit einem Blockflötenensemble erreicht werden können. Darüber hinaus haben sich die „Flauti Eckernförde“ eines mittelalterlichen Blasinstruments angenommen, des Gemshorns. Es besitzt nur einen geringen Tonumfang, aber reichere Klangfarben als die Flöte, und eignet sich gut für Musik zu Schreittänzen wie etwa einer Pavane, die im Konzert zu hören war.

 

Der Kontakt zu Ermland-Masuren kam über Kerstin Graw zustande, deren Familie von dort stammt. Regelmäßige Urlaube in Süßenthal mündeten schließlich in erste Auftritte in der dortigen Kirche und in Allenstein, zwei weitere Konzertreisen folgten. Die Musikerinnen spielen stets umsonst, bei Auftritten in Deutschland sammeln sie aber gerne Spenden für die Reisen nach Polen.

 

 

Uwe Hahnkamp

 

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