Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Karneval ist Frauensache

Spaß im weiblichen Kreis? Im Karneval ist das Tradition. Damit das auch so bleibt, wollen die Oberschlesierinnen die Weiberfastnacht auch für kommenden Generationen als Tradition bewahren. Seit 2020 ist die Weiberfastnacht, in der schlesischen Mundart auch „Babski Comber“ genannt, auf der Liste des geschützten Kulturerbes. Nun soll ein Verein helfen, den Brauch zu pflegen.

Im Januar wurde der Oppelner Weiberfastnachtsverein (Opolskie Towarzystwo Combrowe) gegründet. All dies, um diese wichtige Tradition für die Region zu fördern und zu dokumentieren. Die schlesische Weiberfastnacht (Babski Comber) wurde im Jahr 2020 in die Nationale Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Jetzt haben die Frauen, die die größte Feier in der Oppelner Region veranstalten, beschlossen, auch einen Verein zu gründen.

Die Weiberfastnacht findet in Dörfern, kleinen Gemeinden oder großen Städten statt. Und das schon seit vielen Jahren, da bei einigen Gemeinden die Weiberfastnacht eine über 15-jährige Tradition hat. Die Ideengeberinnen betonen, dass die Weiberfastnacht mit der Zeit einen wichtigen Platz im Veranstaltungskalender der Region eingenommen hat.

Es geht dabei nicht nur ums Feiern. Die Teilnehmerinnen bauen zugleich eine generationenübergreifende Bindung auf, da Frauen unterschiedlichen Alters daran teilnehmen. Die Frauen können ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und die häuslichen Aufgaben oder die Arbeit für eine Weile vergessen. Bei manchen Veranstaltungen gibt es sogar lange Wartelisten, da nicht alle aufgenommen werden können.

„Wir wollen vor allem die Arbeit zwischen verschiedenen Veranstalterinnen der Weiberfastnacht in der Region koordinieren, aber auch Kontakte zwischen den Frauen ermöglichen. Es wird auch eine Landkarte geben, auf der wir alle Orte eintragen, die eine Weiberfastnacht veranstalten. Das fürs Erste, aber wir haben auch andere Ideen“, meint Katrin Koschny, Vorstandsmitglied aus Kupp.

Die Gründerinnen des Oppelner Weiberfastnachtsvereins
Foto: Opolskie Towarzystwo Combrowe / Fundacja Dla Dziedzictwa

Der Verein will sich darum kümmern, die Einzigartigkeit dieser Veranstaltung zu bewahren sowie Erfahrungen zwischen den Organisatoren auszutauschen. In Zukunft will der Verein ein Zentrum schaffen, das als soziales Traditionsarchiv funktionieren soll.

Der Oppelner Weiberfastnachtsverein hat auch einen Vorstand gewählt: Anna Stawiarska aus Poppelau (Vorsitzende), Katrin Koschny aus Kupp und Małgorzata Worsitz aus Oppeln-Slawitz.

Da es sich um einen sehr jungen Verein handelt, gibt es ungefähr ein Dutzend Mitglieder. Trotzdem ist die Mitgliedsliste noch offen, daher sind alle Damen, Organisatorinnen und Teilnehmerinnen der Weiberfastnächte gern eingeladen.

Dominika Bassek

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