Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Deutsche Geschichte präsenter machen

„Schullandheim in Oberglogau“ hieß ein neues Projekt, das der Verband deutscher Gesellschaften für Grundschulkinder angeboten hat. Fünf Tage lang lernten die Kinder alles über die Geschichte, die Menschen und die verschiedenen Minderheiten von Oberglogau, das beispielhaft für die Region Schlesien steht.


Zehn Schülergruppen haben Ende 2023 an dem Projekt teilgenommen. Oberglogau, auch als „Klein Berlin“ bezeichnet, weil man hier nach dem Zweiten Weltkrieg öffentlich deutsch sprach, wurde zum Schauplatz des Projekts. Hier weilte eine Zeit lang Ludwig van Beethoven, waltete jahrelang die Familie von Oppersdorff und wuchs der Maler Jan Cybis auf. In Oberglogau gibt es auch drei Friedhöfe: einen evangelischen, einen katholischen und einen jüdischen. Aus diesen Gründen wurde die Stadt als Austragungsort für das Schullandheim-Projekt ausgewählt. Geschichte, Kultur, Menschen, Minderheiten, Traditionen und Bräuche waren die Schwerpunkte des fünftägigen Schullandheims in Oberglogau. Die Spuren der verschiedenen nationalen und religiösen Minderheiten sind in Oberglogau deutlich zu erkennen.

Die Schüler lernten die Geschichte Oberglogaus und die heutige Stadt kennen.
Quelle: VDG

Am örtlichen Schloss haben die Kinder mehr über die deutsche Familie von Oppersdorff und ihren Beitrag zur Entwicklung der Stadt und anderer Teile Schlesiens erfahren. „Wir möchten vor allem, dass die deutsche Geschichte präsent wird, dass der Mehrheit auch bewusst ist, dass vor dem Zweiten Weltkrieg hier Deutschland war, also dass das deutsche Gebiete waren und dass hier sehr viel Gutes getan wurde in den Zeiten“, erklärt Sebastian Gerstenberg, Koordinator des „Schullandheims“, die Idee hinter dem Projekt.

Das Projekt soll in diesem Jahr fortgesetzt werden.

Während einer Stadtrallye haben die Schüler nicht nur mehr über die Geschichte des Ortes, die verschiedenen Konfessionen und die deutsche Minderheit erfahren, sondern auch einen Film über das multikulturelle Oberglogau gedreht. Aufgeteilt in Gruppen haben die Teilnehmer an jedem Ort, den sie besuchten, Aufnahmen gemacht. Bei diesem Projekt wird das Wissen vor allem durch aktive Maßnahmen vermittelt. Es wurde Porzellan bemalt, ein Gesangsworkshop durchgeführt, zusammen gekocht und gebastelt. Jeder fand etwas für sich. Mit dabei war auch eine Schülergruppe aus der Grundschule in Raschau. „Mir hat am besten das Porzellan anmalen gefallen, weil wir einfach unsere eigene Muster machen durften, so wie wir uns das vorstellten, so konnten wir das machen. Und das fand ich cool”, sagte Lena, eine der Schülerinnen.

Auf dem Programm stand auch das Bemalen von Porzellan.
Quelle: VdG

Das Projekt „Schullandheim“ des Verbandes deutscher Gesellschaften wurde auch in Lubowitz in der Woiwodschaft Schlesien durchgeführt. Mit dem Projekt wird nicht nur die deutsche Sprache gefördert, sondern auch das Fach „Kultur und Geschichte der Deutschen Minderheit“ unterstützt. Eine Fortsetzung des Ganzen soll auch in diesem Jahr stattfinden.

EWS

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