Die Mehrheit der Deutschen zieht es vor, fünf Tage zu arbeiten, statt für vier Tage den vollen Lohn zu erhalten. Das ergab eine Umfrage des Forsa-Instituts. Es schien, als sei die Work-Life-Balance, also die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, kein Nischenthema mehr, sondern eine wünschenswerte Praxis geworden.
Doch laut einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Magazins „Stern“ hält die Mehrheit der Deutschen dieflächendeckende Einführung einer Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich nicht für sinnvoll. 55 Prozent der Befragten sprachen sich in der Umfrage gegen ein Modell aus, bei dem die Beschäftigten künftig für weniger Stunden den gleichen Lohn erhalten würden. Nach Angaben des Magazins sprachen sich 42 Prozent der Befragten für diese Lösung aus.
Eine Vier-Tage-Woche bei vollem Entgelt wurde unter anderem von der IG Metall vorgeschlagen
Eine Vier-Tage-Woche bei vollem Entgelt wurde unter anderem von der IG Metall vorgeschlagen. Die Befürworter dieser Lösung berufen sich auf die Erfahrungen anderer europäischer Länder, wonach eine Vier-Tage-Woche die Arbeitsbelastung der Beschäftigten reduziert und ihre Produktivität erhöht. Die Gegner hingegen warnen davor, dass dies zu einer übermäßigen finanziellen Belastung der Unternehmen führen könnte und dass die Arbeitsbelastung nicht ohne weiteres auf weniger Stunden verteilt werden kann. Die Forsa-Umfrage zeigt, dass die Menschen in Ostdeutschland besonders skeptisch sind.
62 Prozent lehnen eine solche Lösung ab. Im Westen des Landes sind es 54 Prozent. Besonders beliebt ist die Vier-Tage-Woche bei den Anhängern der Grünen, von denen 69 Prozent die Einführung befürworten, 29 Prozent lehnen sie ab. Bei den SPD-Wählern sind 43 Prozent dafür und 53 Prozent dagegen. Die geringste Unterstützung für ein solches Arbeitsmodell gibt es bei den Freien Demokraten: 24 Prozent der FDP-Anhänger sind dafür, 76 Prozent dagegen.
K. Ś.