Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Eine geistige Heimat

Mit Peter Rybczyk, dem Philistersenior(Vorsitzenden) der Akademischen Verbindung Salia-Silesia spricht Rudolf Urban über das letzte Stiftungsfest, sowie die Tätigkeit der schlesischen Studentenverbindung.

Sie hatten ihr diesjähriges, 31. Stiftungsfest, am ersten Juni-Wochenende. Was wardiesmaldas Highlight?

Das Stiftungsfest ist eine traditionelle Veranstaltung, sozusagen dieGeburtstagsfeier der Verbindung. Jedes Jahr suchen wir eine interessante Ortschaft mit einem Lokal, in dem wir das Wochenende verbringen können und diesmal fiel die Wahl auf Groß Stein. Es hat sich angeboten, da vor Kurzem in denPfarrnebengebäuden ein neues Pilgerheim errichtet wurde, das wir wohl als erste genutzt haben. Die Gäste waren begeistert – von der Natur, vom Dorf und natürlich dem Schloss.

Es ging doch aber nicht nur ums Feiern.

Das Wochenende mit dem Stiftungsfest ist immer eine Gelegenheit nicht nur zum Feiern, sondern auch um satzungsmäßige Tagungen abzuhalten. Dabei nutzen wir die Möglichkeit, eine Mitgliederversammlung mit Wahlen, Berichten, Beschlüssen und Zukunftsplänen abzuhalten. Für die Nichtmitglieder wird immer ein Besichtigungsprogramm organisiert. Dieses Jahr wurden die Schlösser in Moschen und Groß Stein besichtigt. Während des Wochenendes feiern wir immer einen gemeinsamen Gottesdienst.Weil jedoch zeitgleich an diesem Sonntag (3.Juni) die Minderheitenwallfahrt stattgefunden hatte, sind wir alle am Sonntag auf den St. Annaberg gefahren.

Eine Abordnung der Salia Silesia bei der Minderheitenwallfahrt aufdem St. Annabeg.
Foto: privat

Und das Stiftungsfest selbst ist der krönende Abschluss des gesamten Wochenendes mit einem offiziellen Ablauf, denn der Festkommers hat seine eigenen Regeln. Es werden Studentenlieder gesungen, Reden und Grußworte gehalten. Der Höhepunkt eines Festkommerses ist immer die Festrede, die in der Regel gesellschaftliche Themen behandelt.

In diesem Jahr wurde das Stiftungsfest vom Marschallamt der Woiwodschaft Oppeln finanziell unterstützt, wofür ich mich an dieser Stelle bedanken möchte. Dank dieser Unterstützung konnten wir z.B. ein Liederbuch mit Studentenliedern herausgeben.

Sie haben Pläne angesprochen. Was hat die Salia-Silesia in Zukunft vor?

Wir wollen weiterhin die schlesischen Studenten unterstützen und eine Anlaufstelle für schlesischeAkademiker sein. Bis jetzt gibt es nur wenige Organisationen, die jungen Studenten aus der deutschenMinderheitein Betätigungsfeld bieten. Deshalb versuchen wir,unser Angebot an deutschsprachige Studenten zu richten und sie zur Mitgliedschaft bei uns einzuladen.
Unser Hauptzielist, eine Plattform für einen Austausch mit Gleichgesinntenzu bieten. Man kann dann gemeinsam vieles erleben:Bildungsreisen, andere Verbindungen in Deutschlandbesuchen, interessante Kontakte knüpfen, an Vorträgen hier, vor Ort, in unserem Vereinshaus in Oppeln-Voigtsdorf teilnehmen, gemeinsame Freizeitaktivitäten unternehmen.
Es ist also eine sehr gute Möglichkeit für junge Menschen, die Studienzeit mit viel Spaß, aber auch ernsten Themen zu verbringen. Wir wollen schlesischen Studenten eine geistige Heimatbieten.

Sie haben kurz Ihr Verbindungshaus erwähnt. Was gibt es da?
Seit einigen Jahren haben wir für unsere eigenen Zwecke ein Haus, in dem man kleinere und größere Treffen organisieren kann.Das Haus bietet aber auch Unterkunftsmöglichkeiten für Studenten. Unsere Mitglieder oder jene, die es werden möchten, können im Laufe ihres Studiums im Verbindungshaus wohnen. Wer eine Unterkunft sucht, kann sich also gerne an uns wenden.

Die Akademische Verbindung Salia-Silesia Gleiwitz zu Oppeln im CV wurde am 7. April 1992 durch deutschstämmige schlesische katholische Studenten in Oberschlesien gegründet und ist eine rein männliche Verbindung. 1993 wurde sie zunächst als „Freie Vereinigung“, 1996 als Vollmitglied in den Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) aufgenommen. Ihre Verbindungsfarben sind schwarz-orange auf weißem Grund.

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