Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Erfolge und Herausforderungen

Mit dem vergangenen Jahr geht auch für die deutschen Volksgruppen in Mittel-und Osteuropa eine intensive Zeit zu Ende. Freude, Herausforderungen und viel Arbeit haben die deutschen Minderheiten 2023 gekennzeichnet. Schauen wir auf die wichtigsten Ereignisse zurück.


2023 war für die deutschen Minderheiten in Europa sicherlich ein Jahr der Zahlen. Während einige Volksgruppen in der Statistik schrumpften, gab es bei anderen auch erfreulichen Zuwachs. Schon Anfang des Jahres berichteten wir über die Ergebnisse des Zensus in Rumänien, nach denen die Deutschen im Land einen Rückgang von bis zu 30% verzeichnet haben. Trotzdem bleibt die Minderheitfinanziell stabil. Die rumänische Regierung hat nämlich die Mittel für deren Projekttätigkeitinflationsbedingt um 11% erhöht. Zugleich hat etwa die deutsche Volksgruppe in der Slowakei „territorial“ zugelegt. In der dortigen OrtschaftChmeľnica(deutsch Hopgarten) hat man einen deutschen Bevölkerungsanteil von mehr als 15% gemessen, was das Dorf zum zweiten zweisprachigen Ort im Land macht.

In Dänemark wächst die Anzahl der deutschen Schüler. In Rumänien könnten es in Zukunft weniger werden. Foto:Metropolitan School/Wikimedia Commons.

Zwischen Erfolg und Herausforderung balancierten hingegen die Deutschen aus Dänemark. Nach neuesten Migrationsberichten entscheiden sich nämlich immer mehr Bundesdeutsche für ein Leben in Nordschleswig. Dies bedeutet mehr potenzielle Mitglieder, aber auch mehr Schülerfür die deutschen Einrichtungen in der Region. Die Aktivisten der Strukturen der deutschen Minderheit appelliertendiesbezüglich im Laufe des Jahres um eine erweiterteUnterstützung bewährter Partner wie der deutschen und derdänischen Regierung. Diese soll es erlauben, vorhandeneRäumlichkeiten zu modifizieren und mehr Personal einzustellen, was wiederum die Anpassung an die RealitäterhöhterAnforderungen ermöglicht.

Beim Stichwort Unterstützung gab es diese auf jeden Fall für den Minderheitenfußball- und das durch einen prominenten Politiker. Vizekanzler Robert Habeck entschied sich nämlichpersönlich, die Schirmherrschaftüber die Europameisterschaft der nationalen Minderheiten „Europeada“ zu übernehmen. Mehr noch: Es blieb nicht nur bei moralischer Hilfe. Zum Ziel machte sich der Politiker auch eine finanzielle Unterstützung und erwirkte einen Beschluss des Bundestages, nachdem einige hunderttausendEuro dem Projekt seitens bundesdeutscher Gelder zugutekommen.

2023 war für die deutschen Minderheiten in Europa sicherlich ein Jahr der Zahlen.

Einer Mammutaufgabe nahmen sich hingegen die Deutschen in Tschechien an. Diese widmeten sich im letzten Jahr der Rettung deutscher Gräber. Angestrebt wird ein Katalog aller Ruhestätten mit deutschem Bezug samt Status, bei welchen der Bedarf einer Reparatur am stärksten akut ist. Erst im Besitz eines detailliertenÜberblicks sei man in der Lage,möglicheMaßnahmen zu ergreifen und an die Finanzierung dieses Unterfangens zu denken.

Das vergangene Jahr war also für die deutschen Volksgruppen eine Zeit unterschiedlicher Emotionen. Erfolge, aber auch Aufgabenprägten 2023 und fokussierten oftmals den Blick schon auf2024. Was erwartet die Minderheiten dann? Darauf versuchen wir demnächst zu antworten.

ŁukaszBiły

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