Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Konsequenz trotz Unsicherheit

Ganz Deutschland und somit auch die deutschen Minderheiten in Mittel -und Osteuropa stehen im Moment vor Herausforderungen. Die dynamische politische Situation auf der Welt zwingt alle vor allem wirtschaftlich von den bekannten Wegen abzuweichen und Alternativen zu suchen. Dies betrifft auch die Slowakei. Dennoch sehen die Führungspersönlichkeiten die Kerninitiativen nicht in Gefahr.

Besonders der Chef der Deutschen in der Slowakei Ondrej Pöss sieht sich im Jahr 2024 mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, die ihre kulturelle Identität und ihre Zukunft betreffen. Nach ihm hat die politische Unruhe im Land nach den Wahlen letztes Jahr zu Spannungen geführt. Davon sind auch die Volksgruppen betroffen und zwar nicht nur die deutsche. So gab es etwa Pläne zu Änderung in der Finanzierungsprozedur von Volksgruppenprojekten. Die ablehnende Haltung gegenüber dieser Reform seitens der Minderheitenverbände spiegelt die Sorge um den Erhalt ihrer kulturellen Programme und Institutionen wider. Obwohl einige Gespräche über den Erhalt der jetzigen Prozedur fruchtbar waren, bleibt die langfristige Zukunft der Finanzierung von Projekten und Initiativen unsicher.

„Besonders besorgniserregend“ ist nach Meinung von Ondrej Pöss die Kürzung der Projektmittel für deutsche Minderheiten im Haushalt der Bundesrepublik für das Jahr 2024. Eine Reduzierung um 10,55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr könnte schwerwiegende Folgen für die kulturelle Entwicklung und den Zusammenhalt der deutschen Minderheit haben. Obwohl den Minderheiten zugesichert wurde, dass ihre geplanten Projekte nicht beeinträchtigt werden, bleibt die Unsicherheit über mögliche Korrekturen der Finanzierungspläne im Laufe des Jahres bestehen. Diese finanziellen Einschränkungen könnten die Fähigkeit der Minderheiten beeinträchtigen, kulturelle Programme aufrechtzuerhalten und ihre Gemeinschaft zu stärken.

Ondrej Pöss. Foto: FUEN.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen, die die kulturelle Vitalität der deutschen Minderheit widerspiegeln. Die Neuentdeckung und Wiederherstellung des Kreuzwegs aus der Pfarrkirche in Krickerhau ist ein Beispiel dafür. Die Zusammenarbeit verschiedener Organisationen und Einzelpersonen, um dieses kulturelle Erbe zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, zeigt die Entschlossenheit, die Geschichte und Identität der Minderheit zu bewahren. Ebenso ist der Besuch des tschechischen Botschafters in Krickerhau ein ermutigendes Zeichen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und das Interesse an der Geschichte und Kultur der deutschen Minderheit.

Trotz der aktuellen Herausforderungen und Unsicherheiten bleibt die deutsche Minderheit in der Slowakei entschlossen, ihre kulturelle Identität zu bewahren und zu stärken. Die politische Unruhe und finanzielle Einschränkungen mögen Hindernisse darstellen, aber die Gemeinschaft setzt sich weiterhin für den Erhalt ihres Erbes und die Förderung kultureller Programme ein. Durch Zusammenarbeit und Engagement sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene strebt die deutsche Minderheit danach, ihre Stimme zu stärken und eine lebendige kulturelle Zukunft zu sichern.

Łukasz Biły

Show More