Mit einem Konzert im Kneippsanatorium Groß Stein möchte sich am Freitag, 11. Mai, der Thüringer Chor „Liedertafel“ e.V. aus Rudolstadt aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, dem Partnerlandkreis von Oppeln, vorstellen. Der Chor gehört zu den ältesten Chören Thüringens, gegründet 1854, und besteht seit dieser Zeit ununterbrochen seit 164 Jahren.
Innerhalb des Kreischorverbandes Thüringer Schiefergebirge mit seinen rund 45 Chören gehört er zu den leistungsstärksten. Der Chor zählt z. Zt. rund 50 aktive Sängerinnen und Sänger und 20 passive, denn neben den Proben und Auftritten wird auch das gesellige Leben wie z.B. Karneval, Stiftungsfeste und Jubiläen gepflegt und gefeiert.
Im November 1854 trafen sich einige Honoratioren in der Residenzstadt Rudolstadt und beschlossen, um das deutsche Liedgut und die deutsche Geselligkeit zu pflegen, die Gründung einer Männerliedertafel. Der Begriff „Liedertafel“ war für die damalige Zeit nichts ungewöhnliches, drückte der Name doch die Einheit von Gesang und geselligem Beisammensein aus. Deshalb wurde der Name auch beibehalten, als der bis dahin reine Männerchor 1891 in einen gemischten Chor umgewandelt wurde. Nur einmal in den Jahren seit 1854 erklangen keine frohen Lieder; die Jahre von 1945 bis 1949 animierten auch nicht zum Singen.
Aus dem kulturellen Leben nicht wegzudenken
Das Repertoire des Chors ist sehr vielseitig, wovon man sich auch am 11. Mai in Groß Stein überzeugen kann. Neben klassischen Werken und volksmusikalischen Weisen werden auch Lieder aus Operetten, unvergessliche Evergreens und Schlager gesungen. Eine künstlerische Zusammenarbeit gibt es mit dem Mandolinenorchester Rudolstadt. Auch ergänzen Sängerinnen und Sänger der Liedertafel bei Bedarf den Theaterchor ihrer Heimatstadt. Zahlreiche Kulturveranstaltungen und Volksfeste sowohl in Rudolstadt wie im gesamten Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gestaltet der Chor mit und findet dabei immer ein dankbares Publikum. Mit zwei ausländischen Chören, Annecy in Frankreich und Vicenza in Italien, bestehen freundschaftliche Beziehungen – hier traten die Rudolstädter als Botschafter Thüringens und des deutschen Liedes auf. Höhepunkte in der Chorgeschichte waren u.a. die Mitwirkung in der Fernsehsendung „Auf Schusters Rappen“ und am 13. Mai 2017 auf der Zeche „Zollern“ in Dortmund in Carl Orffs weltberühmten Werk „Carmina Burana“.
Träger der höchsten Auszeichnung
1997 erhielt die Liedertafel e.V. die „Zelter-Plakette“ die höchste Auszeichnung für den deutschen Chorgesang. Die Plakette wurde 1956 vom ersten Bundespräsidenten, Theodor Heuss, als staatliche Auszeichnung gestiftet. Die Verleihung kann aus Anlass des 100-jährigen Bestehens eines Chores, jedoch stets auf Antrag erfolgen. Die Plakette, die nach Carl Friedrich Zelter (1758-1832) einem deutschen Musiker, Professor, Musikpädagogen,Komponisten und Dirigenten benannt ist wird durch den Bundespräsidenten nach erfolgter Prüfung sowohl an Chöre in der Bundesrepublik wie auch an deutschsprachige Chöre im Ausland verliehen.
Buntes Programm am 11. Mai
Das Programm am 11. Mai in Groß Stein ist bunt gemischt – also für jeden musikalischen Geschmack ist etwas dabei. So erklingen unter der künstlerischen Leitung von Michael Grübler kunstvolle Weisen von wie „Hab oft im Kreise der Lieben“ und Mozarts „Im Frühling“ (Unsere Wiesen grünen wieder), Volkslieder wie „Ännchen von Tharau“ und „An der Saale hellem Strande“ bis hin zum unsterblichen Evergreen „Veronika, der Lenz ist da“ und dem Welthit „Yesterday“. Es lohnt sich also dabeizusein – und wer leise mitsummen möchte, die Sängerinnen und Sänger haben bestimmt nichts dagegen. Mit Ihrem Auftritt überbringt die Liedertafel einen musikalischen Gruß aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, der mit dem Landkreis Oppeln seit Oktober 2001 in einer freundschaftliche Partnerschaft verbunden ist.
mp