Am 10. September findet das 7. Kulturfestival der deutschen Minderheit in Polen statt, und zwar traditionell in der Breslauer Jahrhunderthalle. Die Organisatoren um den Verband deutscher Gesellschaften sind mitten in der Planung.
Eigentlich sollte das Festival bereits im letzten Jahr stattfinden, doch die Corona-Pandemie machte den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung. „Wir haben es rechtzeitig abgesagt, denn im Frühjahr konnten wir nicht vorausschauen, wie sich die Lage im Herbst entwickelt“, sagt Monika Wittek, Kulturspezialistin im VdG. Auch jetzt ist die Lage noch ein wenig undurchsichtig, der VdG hofft aber, dass die Pandemie abflaut und die wichtigste Begegnung der Deutschen in Polen stattfinden kann.
Traditionell beginnt das Kulturfestival mit einem feierlichen Hochamt im Breslauer Dom. „Vor einigen Wochen waren der Vorsitzende Bernard Gaida, die Geschäftsführerin Maria Neumann und ich beim Breslauer Erzbischof Józef Kupny, der uns zugesichert hat, den Gottesdienst zu leiten“, sagt Monika Wittek und fügt hinzu: „Auch mit den Mitarbeitern der Jahrhunderthalle und all unseren Partnern vor Ort in Breslau ist alles geregelt.“
Das Festival kann also kommen. Nun heißt es vor allem, das Kulturprogramm aufstellen und dafür zeichnet Aneta Lissy-Kluczny verantwortlich. „Wir wollen natürlich die unterschiedlichen Ensembles und Solisten aus den Reihen der deutschen Minderheit auf der Bühne der Jahrhunderthalle präsentieren, um zu zeigen, wie reich die Kultur der Minderheit ist. Es soll also sowohl Volkstümliches als auch Klassik und moderne Musik dabei sein, eben für jeden etwas“, sagt Aneta Lissy-Kluczny.
Und auch das Begleitprogramm wird derzeit erarbeitet. Wie bei den vorherigen Kulturfestivals soll es Stände der einzelnen Organisationen geben, dazu Ausstellungen und Podiumsdiskussionen. „Was uns dabei wichtig ist: Wir wollen all das nicht nur den Mitgliedern der deutschen Minderheit anbieten, sondern auch unseren polnischen Freunden, Nachbarn und Gästen, die aus dem Ausland kommen. Das Festival soll nicht nur für uns selbst sein, sondern uns auch der Mehrheit näherbringen“, sagt Monika Wittek.
Die einzelnen Organisationen wurden bereits benachrichtigt und gebeten, die mögliche Teilnehmerzahl ihrerseits zu nennen. In den letzten Jahren kamen immer über fünftausend Personen in die Jahrhunderthalle. „Ob wir diese Zahl vor allem wegen der Corona-Pandemie erreichen, kann man heute schwer abschätzen. Aber wir laden alle herzlich ein, mit uns die deutsche Kultur zu feiern“, sagt Monika Wittek.
Einzelheiten zum Programm wird es in den kommenden Wochen geben. Interessierte können sich dann bei ihren örtlichen Vereinen oder Ortsgruppen der deutschen Minderheit melden.
Rudolf Urban