Die Gemeinde Himmelwitz wurde im Jahr 2006 ins sog. Minderheitenregister eingetragen, kurz darauf wurden zweisprachige Ortsschilder in den einzelnen Dörfern aufgestellt. Deutsch-polnische Aufschriften gab es allerdings nicht am Gemeindeamt selbst. Dies nachzuholen beantragte im vergangenen Jahr Gemeinderatsmitglied Sylwia Kapuścinska.
„Es gibt seit langem zweisprachige Ortsschilder in unserer Gemeinde. Das würde verstärkt betonen, dass Schlesien multikulturell und offen für Besucher ist. Diese zweisprachigen Schilder am Gemeindeamt würden außerdem auch ein Symbol des Respekts vor der Geschichte dieser Region sein. Multikulturalität sollte man meiner Meinung nach besonders unterstreichen, pflegen und unterstützen”, sagte Sylwia Kapuścińska im Interview mit dem „Wochenblatt.pl“ vor einem Jahr. Kurz nach ihrem Antrag und den ersten Medienberichten darüber wurde die Gemeinderätin Opfer einer gegen sie gerichteten Hasskampagne in den sozialen Netzwerken, was sie jedoch nicht entmutigte.
Der Antrag selbst, am Gemeindeamt deutsch-polnische Schilder aufzustellen, wurde aber zunächst nicht realisiert, auch weil der Gemeinderat sich monatelang wegen der Corona-Pandemie nur zu den nötigsten Entscheidungen zusammengefunden hatte. Nun aber, nach einer Grundsanierung der Außenfassade, hängen seit einigen Wochen auch am Hauptgebäude des Gemeindeamtes polnische und deutsche Schilder.
„Ich bin zufrieden, dass die vor einem Jahr von mir vorgeschlagene Idee nun ausgeführt worden ist“, sagt Sylwia Kapuścińska kurz.
Rudolf Urban