4. Adventssonntag – C
1. Lesung: Jes 7, 10-14
2. Lesung: Röm 1, 1-7
Evangelium: Mt 1, 18-24
Am vergangenen Samstag, den 10. Dezember, fand die Weihe von Pfr. Waldemar Musioł zum Bischof statt. Er wurde für das Titularbistum Bagis geweiht, eine historische Diözese in der Provinz Lydien (in der heutigen Türkei). Da dieses Bistum nicht mehr existiert, wird Waldemar Musioł als Weihbischof der Diözese Oppeln dienen. Als seinen pastoralen Ruf wählte er die Worte „Mit väterlichem Herzen lieben“ (Patris corde amare). Diese Worte stammen aus dem Apostolischen Schreiben von Papst Franziskus zu Ehren des heiligen Josefs. Seitens des Seelsorgerates der nationalen und ethnischen Minderheiten im Bistum Oppeln gratulieren wir herzlich Herrn Weihbischof Musioł. Er gehörte jahrelang diesem Gremium an und war sein Sekretär. Zugleich sind wir davon überzeugt, dass der hl. Josef ihm helfen wird, ein fürsorglicher Diener Gottes und seines Volkes zu sein.
Der heilige Josef steht im gewissen Sinne auch im Mittelpunkt des Evangeliums zum 4. Sonntag im Advent. Hier der entsprechende Abschnitt: „Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: ‚Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen‘.“
Papst Franziskus nimmt Bezug auf diese Stelle des Evangeliums und schreibt u. a.: „Mit väterlichem Herzen liebte Josef Jesus, der in allen vier Evangelien ‚der Sohn Josefs‘ genannt wird. (…) Die Bedeutung des heiligen Josef besteht darin, dass er der Bräutigam Marias und der Nährvater Jesu war. Als solcher stellte er sich in den Dienst des ‚allgemeinen Erlösungswerks‘. (…) Josef nimmt Maria ohne irgendwelche Vorbedingungen an. Er vertraut auf die Worte des Engels. (…) Heute stellt sich Josef dieser Welt, in der die psychische, verbale und physische Gewalt gegenüber der Frau offenkundig ist, als Gestalt eines respektvollen und feinfühligen Mannes dar, der sich zugunsten des guten Rufs, der Würde und des Lebens Marias entscheidet. Und in seinem Zweifel, wie er am besten handeln soll, half ihm Gott bei der Wahl mit dem Licht der Gnade für sein Urteil.“
Möge der hl. Josef den Oppelner Weihbischof Waldemar Musioł und uns alle auf dem Weg der Treue und dem Vertrauen auf die Worte Gottes über die 4. Adventswoche hinaus begleiten.