20. Sonntag im Jahreskreis – A
1. Lesung: Jes 56,1.6-7
2. Lesung: Röm 11,13-15.29-32
Evangelium: Mt 15,21-28
Widmen wir uns den Lesungen aus der Heiligen Schrift, die fürden 20. Sonntag im Jahreskreis vorgesehen sind. Der Prophet Jesaja spricht die an Gott Glaubenden an. Sie sind aus dem babylonischen Exil (um 520 vor Christus) nach Jerusalem zurückgekehrt. Die Aussichten für die Zukunft waren trüb. Der Mittelpunkt des jüdischen Glaubens war der Jerusalemer Tempel. Er war die Wohnung Gottes auf Erden.Die Neubabylonier haben ihn in den Jahren 587/586 vor Christus zerstört. Die Einwohner Jerusalems wurden nach Babylon verschleppt. Erst nach über 50 Jahren kehrten sie in ihre Heimatstadt zurück. Der Tempel musste aufgebaut werden und die Gemeinde neu belebt. Da stellte sich die Frage, wer gehört dazu? Wer darf im Gotteshaus beten und Opfer darbringen? Der Prophet Jesaja sieht nicht nur die Juden als Mitglieder der neuen Gemeinde an, sondern alle, die sich entscheiden, das göttliche Recht einzuhalten. „Die Fremden, die sich dem HERRN anschließen,um ihm zu dienen und den Namen des HERRN zu lieben, (…) alle, die den Sabbat halten und ihn nicht entweihen und die an meinem Bund festhalten, sie werde ich erfreuen in meinem Haus des Gebets. (…) Denn mein Haus wird ein Haus des Gebetes für alle Völker genannt werden.“Unter dem Dach des Tempels Gottes und in seiner Gebetsgemeinschaft gibt es Platz für ALLE.
In Fatima, am 5. August 2023, sagte Papst Franziskus im Rahmen des Weltjugendtages zu den Pilgern: „Wir haben (…) die freudenreichen Geheimnisse des Rosenkranzes betrachtet, welche uns daran erinnern, dass die Kirche nichts anderes als das ‚Haus der Freude‘ sein kann. Die kleine Kapelle, in der wir uns befinden, ist ein schönes Bild der Kirche: Sie ist einladend und hat keine Türen. Die Kirche hat keine Türen, damit alle hineinkommen können! Und hier können wir darauf bestehen, dass jeder hereinkommen darf, denn das ist das Haus der Mutter, und eine Mutter hat immer ein offenes Herz für jedes ihrer Kinder, für alle, ohne Ausnahme.“ Jedem Menschen wird der Zugang zu Gemeinschaft mit Gott gewährt. Eines ist vorauszusetzten – das Suchen nach Gott, die Bereitschaft, sich auf Gott einzulassen, der Glaube und das Vertrauen, welches Gott im Voraus entgegen gebracht wird. Schließt man sich Gott an, gilt es auf ihn zu hören und seinen Weisungen zu folgen. Sie dienen dem Aufbau des menschlichen Lebens in Freiheit, Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe.
In den Ferien suchen sich die Menschen nicht nur die schönsten Reiseziele und kostbarsten Sehenswürdigkeiten aus. Viele suchen sich selbst, wollen zu sich finden, zu sich zurückkehren. Sie wagen unter anderem den Weg der Fußwallfahrt. Die Pilger aus dem Bistum Oppeln waren vom 13.08 bis zum 19.08 unterwegs nach Jasna Góra (Tschenstochau/Częstochowa). Am 13. August haben sich die Deutschen aus Schlesien und anderen Regionen Polens in Albendorf (Wambierzyce) zur jährlichen Wallfahrt eingefunden. Ist es auch unser Vorhaben, den Weg zu Gott zu suchen und sich auf den Weg zu Ihm zu machen? Eingeladen sind ALLE.