Wochenblatt – Wort zum Sonntag – 17.09.2023
24. Sonntag im Jahreskreis – A
1. Lesung: Sir 27, 30 – 28, 9
2. Lesung: Röm 14, 7–9
Evangelium: Mt18, 21–35
In den Lesungen am 24. Sonntag im Jahreskreis, die in den katholischen Gottesdiensten vorgetragen werden, steht das Verzeihen und Vergeben im Mittelpunkt. Der Evangelist Matthäus hält das Gespräch zwischen Jesus und dem Apostel Petrus fest. Dieser trat zu Jesus und fragte: „Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er gegen mich sündigt?
Bis zu siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Ich sage dir nicht: Bis zu siebenmal, sondern bis zu siebzigmal siebenmal.“ Diese menschliche Haltung geht darauf zurück, dass Gott den Menschen ihre Vergehen, Sünden und Schuld vergibt. Gott ist barmherzig. Sein Erbarmen ist am Kreuz Jesu Christi für alle zur Geltung gekommen. Gott gibt dem Menschen immer wieder neue Möglichkeiten, sein Leben in den Griff zu bekommen, das Böse zu verlassen und das Gute zu vermehren.
Wird einem dennoch Unrechtes angetan, wird er zu Nachsicht aufgerufen. Vergeltung ist nicht der Weg aus Konflikten. In der alttestamentlichen Weisheit heißt es: „Groll und Zorn, auch diese sind Gräuel und ein sündiger Mann hält an ihnen fest. Vergib deinem Nächsten das Unrecht, dann werden dir, wenn du bittest, deine Sünden vergeben! Ein Mensch verharrt gegen einen Menschen im Zorn, beim Herrn aber sucht er Heilung? (…) Denk an das Ende, lass ab von der Feindschaft, denk an Untergang und Tod und bleib den Geboten treu! Denk an die Gebote und grolle dem Nächsten nicht, denk an den Bund des Höchsten und übersieh die Fehler!“ Das Verzeihen und Vergeben sieht nicht davon ab, den Schuldigen dennoch zur Rechenschaft zu ziehen. Ein entstandener Schaden muss beglichen werden – soweit dies möglich ist.
Vor diesem Hintergrund des Verzeihens, der Vergebung und der Friedensstiftung, wird die Wallfahrt der Nationen in Maria Hilf bei Zuckmantel (ZlateHory, Tschechien) begangen. Am Samstag, den 16. September 2023, treffen sich die Pilger um 9:30 Uhr an der Wallfahrtskirche zum Rosenkranzgebet für die Familien, die Kinder und Jugendlichen, und um den Frieden in der Welt, besonders in der Ukraine. Die Eucharistiefeier um 11 Uhr wird der Bischof von Ostrau-Troppau (Ostrava-Opava),Martin David,leiten. Ihm wurde am 31.08.2023 das Amt des Diözesanbischofs in einem Festakt offiziell übergeben. Mit ihm werden dabei sein: Bischof Rudolf Pierskała aus Oppeln und Bischof Oleksandr Yazlowietzky aus Kiew.
Das Motto lautet: „Bleibt in meiner Liebe! (Joh 15,9) Gibt einander das Zeichen des Friedens.”Von Martin Luther King (1929-1968), dem US-amerikanischen Baptistenpastor und Bürgerrechtler, stammen die Worte: „Mögen wir begreifen, dass wir niemals wirklich Kinder unseres himmlischen Vaters sein können, solange wir nicht unsere Feinde lieben und für unsere Verfolger beten.“ Die Wallfahrt zur Gottesmutter Maria, der Königin des Friedens, unterstützt jedenWeg zur Verzeihung, Vergebung, Versöhnung und zum Frieden. Am kommenden Samstag ist das der beste Ort für uns.