Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

 

27. Sonntag im Jahreskreis – A

1. Lesung: Jes 5,1-7
2. Lesung: Phil 4,6-9
Evangelium: Mt 21,33-42-44

Wählen, auswählen, gewählt werden, jemanden mit etwas beauftragen, einem anderen Menschen das Vertrauen schenken und auf ihn setzen – das sind Vorgangsweisen, die wir aus dem Alltag kennen. Für die Eucharistiefeier am 27. Sonntag im Jahreskreis wurde ebenfalls eine Auswahl der Bibelstellen vorbereitet. Dies tat die Vatikanische Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramente.

Gott wählt sein Volk

Die erste Lesung aus dem Buch Jesaja geht darauf ein, dass Gott Israel ausgewählt und zu seinem Volk erhoben hat. Durch Israel sollte Gottes Heil allen Menschen zuteilwerden. Das Gottesvolk war nicht immer der Berufung Gottes treu. Im Bild eines zerstörten Weinberges schildert Jesaja die Zukunft Israels, der sich von Gott abgewandt hat. Was macht der Besitzer mit einem Weinberg, der nur faule Beeren hervorbringt? Er wird „seine Hecke entfernen, sodass er abgeweidet wird; seine Mauer einreißen, sodass er zertrampelt wird. Zu Ödland wird er gemacht. Nicht werde er beschnitten, nicht behackt, sodass Dornen und Disteln hochkommen“. Und von den Wolken wird kein Regen auf den Weinberg fallen. Wenn das auserkorene Volk die Werte Gottes ablehnt und auf sich selbst setzt, wählt es den Weg in den Untergang.

Wir haben zu wählen

Wir müssen ständig Entscheidungen treffen und zwischen mehreren Möglichkeiten wählen. Die Wahl muss vernünftig getroffen werden, sonst wählt man sich selbst in ein Unglück hinein. Das gleiche Prinzip gilt bei den Parlamentswahlen. Sie sind immer für die Zukunft wichtig. Jeder wählt nach seiner inneren Überzeugung. Die eigene Einsicht ist maßgebend, wer letztendlich die Stimme bekommt. In christlicher Sicht sind Hinweise aus der Heiligen Schrift hilfreich, um sich ein Bild von den öffentlichen Bewerbern zu machen. Eine Handvoll Kriterien liefert der Brief an die Gemeinde in Philippi. Der Apostel Paulus schreibt: „Brüder und Schwestern: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht!“ Vieles in den Wahlprogrammen scheint richtig zu sein. Ist dennoch alles gut für uns? Das, was für unseren Lebensraum, für unsere Region, für unsere Gemeinschaft vor Ort wichtig ist – das wäre auf jeden Fall bei den Wahlen zu beachten. Die christlichen Werte dürften nicht fehlen.

Wir wurden erwählt

Im Ruf vor dem Evangelium in der Sonntagsliturgie heißt es:„So spricht der Herr –Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.“ Unser Wirken hat die kommenden Generationen zu beachten. Dieses soll weitsichtig sein und die Folgen für die Zukunft im Auge behalten. Im Christlichen beginnen wir zu wackeln. Als Auserwählte Jesu sollten wir darauf achten, wie wir zu Christus und seiner Kirche stehen und welche Früchte wir hervorbringen. Jesus warnt: „Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die Früchte des Reiches Gottes bringt.“ Jede Wahl enthält in sich enorm viel Eigenverantwortung. Seien wir ihr gewachsen.

 

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