Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Ein Mehrwert für die Region (+ viele Bilder)

Zum diesjährigen Johann-Kroll-Stipendium meldeten sich insgesamt 115 Kinder und Jugendliche aus den Reihen der deutschen Minderheit aus ganz Polen an. 80 von ihnen wurden schließlich von der Stipendiumskommission ausgewählt und erhielten heute im Oppelner Marschallamt ihre Urkunden.

 

Das Johann-Kroll Stipendium, von der Stiftung für die Entwicklung Schlesiens ins Leben gerufen und nach dem Gründungsvater der Organisation der Deutschen im Oppelner Schlesien benannt, wird seit 2018 vergeben. In diesem Jahr erhalten 80 Jugendliche eine finanzielle Förderung in Höhe von 500 bis 2000PLN. Seit 2018 wurden insgesamt 418 solcher Stipendien in einer Gesamthöhe von 437.000 PLN vergeben.

 

Foto: Rudolf Urban/wochenblatt.pl

 

Um sich für das Stipendium zu qualifizieren müssen die Bewerber nicht nur aus der deutschen Minderheit stammen und sehr gute schulische Leistungen vorbringen, sondern sich auch noch in einer der vorgegebenen Kategorien besonders hervortun. In diesem wurden 48 Stipendien in der Kategorie Wissenschaft, 23 im Bereich Sport, 29 im Bereich Kunst und 15 für soziales Engagement vergeben.

 

„Als Vorsitzender der Stipendiumskommission habe ich bei der Bewertung der Anträge ein wirkliches persönliches Engagement und Professionalität bei allen Bewerbern gesehen. Das freut mich umso mehr, da wir als Minderheit und die deutsche Sprache gerade von der polnischen Regierung diskriminiert werden, indem zwei von drei Deutschstunden als Minderheitensprache in den Schulen weiterhin gekürzt bleiben“,

 

sagte bei der Verleihung der Abgeordnete der deutschen Minderheit Ryszard Galla. Und Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbandes deutscher Gesellschaften fügte hinzu: „Ihr seid für uns wichtig und ihr seid ein Mehrwert für die Region. Ihr seid die Elite der Minderheit und der Region, weil ihr die Kultur und Sprache pflegt, aber auch selbst eben Initiativen auf den Weg bringt“.

Bei der Verleihung der Stipendien war auch der Sohn des Namenspatrons, Henryk Kroll dabei. „Das Stipendium ist nicht besonders hoch dotiert, aber es ist ein wichtiges Symbol, mit dem ihr jungen Menschen, aber auch eure Eltern geehrt werden sollen. Ich danke euch allen und wünsche euch großen Erfolg, damit ihr das erreicht, was wir früher nicht erreichen durften“, sagte Henryk Kroll.

 

Henryk Kroll und Ryszard Galla im Gespräch
Foto: Rudolf Urban/wochenblatt.pl

 

 

Unter den diesjährigen Stipendiaten ist Adrian Piechulik aus dem Kreis Kandrzin Cosel. Er bekam die Förderung wegen seiner Auszeichnungen bei Deutsch- und Literaturwettbewerben. „Es ist eine Anerkennung, dass es sich lohnt überhaupt zu lernen und sich anzustrengen“, sagt Adrian. Was macht er mit dem Geld? „Ich denke, das Geld spare ich für später, denn jetzt habe ich keine großen Ausgaben“, sagt er etwas verlegen.

Doch nicht nur aus der Woiwodschaft Oppeln haben sich Kinder und Jugendliche beworben, von wo aus 93 Anträge an die Stiftung gestellt wurden. Es kamen auch Bewerbungen aus der Woiwodschaft Schlesien (16), Niederschlesien (3) und Ermland-Masuren (3). Auch im kommenden Jahr soll das Johann-Kroll-Stipendium wieder vergeben werden.

Rudolf Urban

 

 

Show More