Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

 

29. Sonntag im Jahreskreis – A

1. Lesung: Jes 45,1.4-6
2. Lesung: 2 Thess 1,1-5b
Evangelium: Mt 22,15-21

Die Zeit nach der Wahl ist vor der Wahl. Die Ergebnisse widerspiegeln die Einstellungen der Menschen. Eine neue Regierung wird die Verantwortung für die Vorgänge im Lande übernehmen müssen. Ob die deutsche Minderheit auf einen Schutz und entsprechende Unterstützung hoffen kann, soll hierdahingestellt bleiben. Als Christen haben wir die Aufgabe, gute Initiativen und Lösungen zu unterstützen. Entwicklungen, die für die Menschen fraglich sind, werden unserer kritischen Stellungnahme bedürfen. Mündige und gesellschaftlich engagierte Bürger sollten wir bleiben oder werden. Die wesentliche Angelegenheit ändert sich nicht, nämlich die Förderung des Glaubens nach den biblischen Grundlagen. Das Wort Gottes ist und bleibt für uns richtungsweisend.

Das Wort mit Kraft
Das stellt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Thessaloniki fest. Er schreibt in seiner Begrüßung: „Gnade sei mit euch und Friede! Wir danken Gott für euch alle, sooft wir in unseren Gebeten an euch denken; unablässig erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater, an das Werk eures Glaubens, an die Mühe eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf Jesus Christus, unseren Herrn. Wir wissen, von Gott geliebte Brüder und Schwestern, dass ihr erwählt seid. Denn unser Evangelium kam zu euch nicht im Wort allein, sondern auch mit der Kraft und mit dem Heiligen Geist und mit voller Gewissheit.“ Sich der Botschaft des Evangeliums zuzuwenden ist in jeder Lebenslage und zu jedem Zeitpunkt der Geschichte sehr wichtig.

Wem gehört die Münze?
Im Evangelium begegnen wir einer politisch angehauchten Stellungnahme Jesu Christi. Auf die Frage der Pharisäer, ob es erlaubt sei, dem Kaiser Steuern zu zahlenoder nicht, antwortete Jesus: „Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt!“ Da hielten sie ihm einen Denár hin. Er fragte sie: „Wessen Bild und Aufschrift ist das?“ Sie antworteten ihm: „Des Kaisers.“ Darauf sagte er zu ihnen: „So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört und Gott, was Gott gehört!“ Der Messias sorgt mit seiner Aussage für klare Verhältnisse. Wichtig ist der Glaube, die christliche Gemeinschaft und das öffentliche Leben in seinen Strukturen und mit seinen Pflichten.

Wem gehöre ich?
„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“.Franz Kamphaus, der emeritierte Bischof von Limburg, schreibt in seinem Kommentar zu dieser Bibelstelle: „Die Münze trägt sein Bild. Dadurch gehört sie ihm. Wem gehören wir? Doch wohl kaum dem Staat. Zwar sind wir auch geprägt, gleichsam als eine lebendige Münze. Wir tragen das Bild Gottes. Wir sind Geschöpfe Gottes, geschaffen nach seinem Bilde. Diese Prägung besiegelt unsere Verpflichtung Gott gegenüber. Das Siegel fordert uns mehr als das Siegel des Kaisers. Alle Menschen tragen das Bild Gottes in sich, alle gehören ihm. Und deswegen sind wir alle Gott verpflichtet: ‚Gebt Gott, was Gottes ist.‘ Was wir Gott zu geben haben, sind wir selber, wir ganz, mit Leib und Seele. Wir gehören keiner Macht dieser Welt, sondern Gott allein.“

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