Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bishofsvikar Peter Tarlinski

Wochenblatt – den 16. Juli 2023 – WORT zum SONNTAG

15. Sonntag im Jahreskreis – A

1. Lesung: Jes 55,10-11
2. Lesung: Röm 8,18-23
Evangelium: Mt 13,1-23

Die Ferien sind im Gange. Wir suchen Entspannung. Jede und jeder von uns sehnt sich danach, endlich aus dem Berufs-, Haushalts- und Alltagsstress herausschlüpfen. Die einen suchen die Abwechslung in Freizeitaktivitäten. Andere bevorzugen die Ruhe, die Stille und das kleine Faulenzen. So manche wünschen sich mehr Zeit für Gespräche mit den Nächsten, dazu ein gutes Buch oder ein Weilchen, um das persönliche Tagebuch weiterzuschreiben. Im Blickpunkt der letzten Haltung steht das Wort. So gesehen, ginge es dann in den Ferien darum, den Stellenwert der Worte, den Gedankenaustausch und die Sinn-Vermittlung zu erhöhen. Nach meiner Ansicht – eine gute Wahl.

Gotteswort wirkt
Zum Thema WORT äußern sich in der Sonntagsliturgie die ausgewählten Zeilen aus der Bibel.
Der Prophet Jesaja weist auf die Worte Gottes hin. Diese besitzen in sich eine sehr starke Wirkungskraft. „So spricht der Herr: Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt
und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe.“ Jesaja erinnert daran, dass es im Laufe der Generationen immer wieder Phasen gibt, in denen das Gottvertrauen in den Menschen nachlässt (mich selbst nicht ausgenommen). Da braucht man eine Ermutigung, die unsere Aufmerksamkeit auf die Mitteilung Gottes im Wort lenkt.

Jesus sät sein Wort
Deutlicher wird Jesus in seinem Evangelium. Er sieht, dass seine Worte, die er zu den Menschen spricht, wenig Auswirkung auf das Leben seiner Zuhörer haben. Um die Ursache zu diagnostizieren, erzählt Jesus seinen Jüngern und der großen Menschenmenge das Gleichnis vom Sämann. Von dem, was dieser aussäte, hat nicht alles Ertrag gebracht. Nicht selten wurde die Aussaat erstickt, bevor sie keimen konnte. Warum das so ist, erklärt Jesus: „Zu jedem Menschen, der das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse
und nimmt weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; bei diesem ist der Samen auf den Weg gefallen. Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt; er hat aber keine Wurzeln, sondern ist unbeständig; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er sofort zu Fall. In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört, und die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum ersticken es und es bleibt ohne Frucht. Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt Frucht – hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.“

Der Boden, auf den Jesus seine Worte sät, ist das menschliche Herz. Dieses dürfen wir uns genauer selbstkritisch anschauen. Das hilft uns die Aufnahmefähigkeit unserer Herzen zu steigern und dem Wort Gottes einen fruchtbaren Untergrund in uns zu bereiten. Ertragreiche WORT-Ferien.

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