Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Niederschlesischer Garten

Die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland hat am Freitag, den 23. Juni 2023, zur Eröffnung einer Fotoausstellung der Gewinnerin des Fotowettbewerbs „Brückenbauer“ 2022, Oliwia Drozdowicz, eingeladen. Die 14 Bilder umfassende Ausstellung wurde in Anwesenheit der Künstlerin in den Büroräumlichkeiten der Stiftung Verbundenheit erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Die aus Schweidnitz/Świdnica in Niederschlesien stammende junge Fotografin Oliwia Drozdowicz gewann im November letzten Jahres den von der Stiftung Verbundenheit gestifteten Sonderpreis „Deutsche Minderheit“ im Rahmen des gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft und der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen ausgeschriebenen Fotowettbewerbs „Brückenbauer“. Ziel des Wettbewerbs war es, der jungen Generation als Nachkommen beziehungsweise Personen mit familiärem oder persönlichem Bezug zu Spätaussiedlern, Heimatvertriebenen und den deutschen Minderheiten eine Bühne zu geben. Die Teilnehmer setzten die Brückenfunktion, die gerade die junge Generation der genannten Gruppen erfüllt, künstlerisch um. Drozdowicz beeindruckte die Jury mit einem Konzept, in dem sie, wie zufällig nebeneinander existierende Gegenstände, Bücher und Dokumente aus dem deutschen und dem polnischen Schlesien im Hause ihrer Großmutter künstlerisch in Szene setzte und so ihren eigenen Wurzeln, einem Mix aus zwei Welten, Ausdruck verlieh.

Die aus Schweidnitz/Świdnica stammende junge Fotografin Oliwia Drozdowicz gewann den von der Stiftung Verbundenheit gestifteten Sonderpreis „Deutsche Minderheit“ im Rahmen des Fotowettbewerbs „Brückenbauer“.
Foto: SVmDA

Die der Deutschen Minderheit in Polen angehörige Fotografin, bildende Künstlerin und Kulturmanagerin studiert derzeit am Willy-Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Breslau. Zuvor absolvierte sie an der Akademie der Künste in Breslau einen Bachelor-Studiengang mit dem Schwerpunkt Media Art. Sie ist Mitglied der Stiftung TIFF Collective, wo sie verschiedene Projekte auf der Ebene der bildenden Künste und der Fotografie organisiert. Ihre fotografische Arbeit kennzeichnet auf stilistischer Ebene der experimentierfreudige Einsatz einer breiten Palette fotografischer Techniken, inhaltlich eine starke Konzentration auf den Menschen, seine Gefühle, seine Identität, Geschichte und Kultur.

Oliwia Drozdowicz: „Während ich älter werde, merke ich immer mehr, wie wichtig unsere Wurzeln im Leben sind.“

In der aktuellen Ausstellung „Der Garten“ von Oliwia Drozdowicz werden 14 neue Bilder gezeigt, die autobiographische Einflüsse beinhaltet und den Erinnerungen aus ihrem Heimatort, dem Zuhause der Familie in Schweidnitz, Raum bietet. Einige der Bilder wurden mit der Technik der Anthotypie aufgenommen, bei der Pflanzen aus dem erwähnten Garten als lichtempfindliches Material verwendet wurden.

 

„Während ich älter werde, merke ich immer mehr, wie wichtig unsere Wurzeln im Leben sind“, sagt die Fotografin Oliwia Drozdowicz. „Meine Vorfahren waren Gärtner. Sie haben ihr ganzes Leben an ein Stück Land gebunden – trotz der Grenzveränderungen nach 1945 haben sie alles darangesetzt, ihre Heimat nicht zu verlassen. Wenn ich jetzt das Bedürfnis verspüre, zu meinen Anfängen zurückzukehren, denke ich an diesen Garten.“

„Wir freuen uns, nach der Sängerin Anna Franik bei der Büroeröffnung in Berlin mit Oliwia Drozdowicz eine weitere junge Künstlerin aus den Reihen der Deutschen Minderheit in Bayreuth vorstellen zu dürfen. Wir möchten in Deutschland zeigen, dass die deutschen Minderheiten ein enormes kreatives Potential besitzen“, sagt Dominik Duda, Teamleiter für Mittel- und Osteuropa und Projektkoordinator der Stiftung Verbundenheit.

SVmDA

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