Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Tarlinski

1. Fastensonntag

1. Lesung: Gen 9,8-15
2. Lesung: 1 Petr 3,18-22
Evangelium: Mk 1,12-15

Gott der Gnade

Gott macht sich Sorgen um den Menschen und die Menschheit. Er warnt vor einem Leben außerhalb der Grundordnung. Wenn die Grundordnung des Lebens verletzt wird, wächst die Gefahr der Vernichtung der Menschheit und der gesamten Natur. Das schildert bildhaft die biblische Sintflut. Nach ihr sind nur wenige Lebewesen, darunter eine Handvoll Menschen, auf der Erde verblieben. Diese große Katastrophe wird am ersten Sonntag der Fastenzeit in der Lesung aus dem Buch Genesis und durch den Brief des Apostels Petrus präsent. Warum es zu der Sintflut gekommen ist, erklärt der biblische Schreiber mit den Worten: „Der HERR sah, dass auf der Erde die Bosheit des Menschen zunahm und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens immer nur böse war. (…) Die Erde war vor Gott verdorben, die Erde war voller Gewalttat. (…) Nur Noach fand Gnade in den Augen des HERRN.“ Denen, die aus der Arche gekommen sind, so Menschen wie Tieren, versprach Gott, seinen ewigen Bund mit ihnen für immer einzuhalten, und sie nie wieder durch Wassermassen zu bestrafen. Einen Bund fürs Leben hat er mit ihnen geschlossen.

„Dort ist er zur Rechten Gottes und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen.“

Das Wasser der Taufe

Einst hat das Wasser der Sintflut das Leben auf Erden beinahe ausgerottet. Trotzdem wurden einige Lebewesen vor dem Wasser gerettet, darunter die Familie Noachs. In der Zeit Jesu und in der Zeit seiner Kirche gibt es ein neues Ereignis, welches in Verbindung mit Wasser das Leben der Menschen rettet. Es ist die Taufe. Der Apostel Petrus schreibt, dass sie jetzt rettet und „dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten Gottes und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen.“ Ein reines Gewissen hat der Mensch dann, wenn er die Grundordnung des Lebens verstanden hat und sein Leben danach richtet. Diese grundlegende Lebensweisheit schenkte Gott den Menschen in Jesus, dem Messias, und seiner Lehre.

Umkehr und Glaube retten

Jesus fastete in der Wüste. Danach begann er, öffentlich aufzutreten. Als Johannes der Täufer verhaftet wurde, kam Jesus nach Galiläa. Dort „verkündete er das Evangelium Gottes. Er sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ Ein Weckruf, den wir öfter in der Fastenzeit, in der Vorbereitung auf Ostern, hören werden. Dieser kommt vom Sohn Gottes, der in der menschlichen Natur die Versuchungen des Bösen abgewehrt hat. Er ging auf die Versuchungen Satans nicht ein. Das, was die Menschen zu Zeiten Noachs nicht geschafft haben, das können die Getauften durch das Befolgen des Evangeliums erreichen. Dieses bringt die rettende Ordnung, welche vor dem Bösen warnt und schützt. Jesus, der Befreier aus der Macht des Satans, rettet die Menschheit in die Freiheit. Das ist der Weg der Christen in den Tagen und Wochen vor Ostern. Das kann der Weg für jede und jeden sein. Jesus und sein Evangelium sind greifbar nahe.

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