Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Zur Quelle der Hotzenplotz

Der Gebirgsarm des Oppagebirges zwischen der Hotzenplotz und der Goldenen Oppa ist eine friedliche Ecke, die für lange Wanderungen empfehlenswert ist. Diesmal erkunden wir einige interessante Orte in dieser Gegend.

Aus Klein Wallstein führt uns der gelbe Wanderweg hinaus. Es geht entlang der Weiden und an der Spitze des Kuhberges vorbei, auf der sich eine tschechische Militäreinrichtung befindet. Links sind hin und wieder kleine Steinhaufen sichtbar. Es handelt sich um Häuserreste der alten Siedlung Kuhberg, von der heute nichts anderes mehr übrig ist. Vor dem Zweiten Weltkrieg war sie ein kleiner Weiler, mit 12 Gebäuden und 65 Einwohnern. Ähnlich wie in Wallstein wurde diese deutschsprachige Bevölkerung nach 1945 vertrieben.

Hinauf zu den Bergspitzen

Nach etwa 30 Minuten sind wir an einem Ort, der uns klar macht, wieso dieser Teil des Oppagebirges heutzutage besonders ist. Noch vor 10 Jahren würden wir einen dichten Tannenwald betreten und im Schatten der Bäume wandern. Heute ist dieser abgeholzt, und die jungen Bäume wachsen nur ganz langsam nach. Mehrere Kilometer lang haben wir also Ansichten des Tals der Goldenen Oppa auf der linken und des Tals der Hotzenplotz auf der rechten Seite.

Ganz langsam geht es auch nach oben. In der nächsten Stunde folgen wir der Wanderroute auf den 868 Meter hohen Gipfel des Salzberges. Touristeninfrastruktur gibt es hier kaum – keine Bänke, Altanen, geschweige denn Berghütten, nur die gelben Zeichen auf Baumstämmen. Vereinzelte Wanderer trifft man hier ganz selten an. Neben dem Weg sind zwei hölzerne Jagdhütten zu sehen, diese sind als Privatbesitz jedoch für Touristen unzugänglich.

Foto: Typische Ansicht für den Ostteil des Oppagebirges – waldlose Berggipfel und weite Panoramen.
An der Hotzenplotz entlang

Vom Salzberg geht es 60 Meter abwärts auf einem Bergpass und dann wieder auf den 869 hohen Gipfel des Lackbergs hinauf. Der Höhenunterschied sammelt sich, die angenehmen Panoramen geben jedoch genug Kraft zum Weitermachen. Weiter geht es steil herunter. Zuerst kommen wir an die Quelle der Hotzenplotz und verfolgen kurz einen kleinen Teil der Stecke, die wir bereits beim Besuch in Hermannstadt (Heřmanovice) zurückgelegt haben. Mit einer Waldstraße geht es nun entlang des Flusslaufs nach Petersdorf (Petrovice).

Unsere letzte Etappe ist ein 1,5-Stunden langer Spaziergang durch die Kleinstadt Johannesthal (Janov) und dann zu unserem Parkplatz oder zum Bahnhof in Hennersdorf (Jindřichov). Interessant sind dabei vor allem die zwei Pfarrkirchen. Die Dreifaltigkeitskirche in Johannesthal ist ein spätbarockes Gotteshaus aus dem Jahre 1783. Am Ring befindet sich im Rathaus ein kleines Museum mit einer Ausstellung zur Geschichte beider Ortschaften. Die barocke Nikolauskirche in Hennersdorf stammt aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Sobald wir am Ausgangspunkt ankommen, liegt eine respektable Distanz von 27 Kilometern hinter uns. Die reine Wanderzeit beträgt 8 Stunden, man sollte also einen ganzen Tag einplanen. Dabei ist schon eine gewisse Grundausdauer erforderlich, denn es kommen dazu noch fast 600 Meter an Höhenunterschied. Die Mühe lohnt sich jedoch auf jeden Fall.

Łukasz Malkusz

Show More