Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Arbeit für Kultur und Identität

Die Ausstellungseröffnung fand in der ungarischen Botschaft in Berlin statt.

Fast überall in Ost-und Mitteleuropa sind die Jahre 2016 und 2017 Zeiten der Jubiläen rund um die deutschen Volksgruppen der jeweiligen Länder. Ende April feierte auch der Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUAK) sein 25-jähriges Bestehen.

 

Zur großen Jubiläumsfeier am 28. April lud der VUAK sowohl deutsche wie auch ungarische Politiker und natürlich Vertreter der ungarndeutschen Kultur ein. Schon seit 1992 setzt sich der Verein für die Förderung der deutschen Kultur und damit auch der Identität der Ungarndeutschen ein. Zwar machte diese Organisation sich besonders einen Namen im demokratischen Ungarn, doch – wie die Vertreter oft unterstreichen – auch im Kommunismus agierten schon ihre heutigen Mitglieder im Bereich der deutschen Kultur. Da die damalige Regierung stark mit der Deutschen Demokratischen Republik zusammengearbeitet hat, durften schon 1972 deutsche Vereine registriert werden. Im Rahmen einer literarischen Sektion des Dachverbandes der deutschen Minderheit wurden dann beispielsweise literarische Texte gewählter DDR-Autoren analysiert und besprochen. Diese Tätigkeit wurde nach der Wende mit Werken westdeutscher Autoren fortgesetzt. Als man sich jedoch bewusst wurde, dass auch die Ungarndeutschen viele literarischen Talente hatten und immer noch haben, wurde schließlich der Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler ins Leben berufen.

 

Der Tätigkeitsbereich des Vereines ist bemerkenswert. Nicht nur dass der VUAK hilft ungarndeutsche Künstler in der Öffentlichkeit durch zahlreiche Ausstellungen, Konferenzen oder Vorträge zu popularisieren, er hilft auch jungen Künstlern, die gerade erst am Start sind, sich durch die Herausgabe ihrer ersten Publikationen durchzukämpfen. Ein Musterprojekt ist etwa eine Wanderausstellung, die eben zur Feier des 25-jährigen Bestehens vorbereitet wurde. „Gestern – Heute – Morgen“, präsentiert – wie in einer Pressemitteilung zu lesen ist – verschiedene Generationen von ungarndeutschen Künstlern sowie ihre schönsten und wichtigsten Werke.

 

Während der Eröffnung der Ausstellung, die in der ungarischen Botschaft in Berlin erfolgte, durften vor allem der Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk, der ungarische Botschafter Péter Györkös sowie Dr. Harald Roth, der Direktor des Deutschen Kulturforums Östliches Europa nicht fehlen. Vor allem das Kulturforum hat bei der Vorbereitung der Ausstellung eine wichtige Rolle gespielt. Dies hat Hartmut Koschyk in seiner Rede gewürdigt und daran erinnert, dass ungarndeutsche Künstler auch bei der Entstehung der Strukturen der deutschen Minderheit in Ungarn mitgewirkt haben. Genannt wurden hier Personen wie etwa Josef Bartl, Robert König und László Heitler.

Łukasz Biły

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