Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Renate Zajączkowska erhält Edith-Stein-Preis

 

 

Die ehemalige Vorsitzende der Breslauer Deutschen Minderheit bekommt in diesem Jahr den Edith-Stein-Preis. Damit wird sie für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit in der Edith-Stein-Gesellschaft ausgezeichnet.

Renate Zajączkowska

 

„Ich fühle mich besonders geehrt“, sagt Renate Zajączkowska. Die Nachricht habe sie vor einigen Tagen erreicht und sei völlig überraschend gekommen, die Edith-Stein-Gesellschaft habe sie telefonisch informiert. Die in der niederschlesischen Hauptstadt etablierte Gesellschaft ist nach der politischen Wende von Renate Zajączkowska mitgegründet worden. Die Gesellschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Erbe Edith Steins für die Nachwelt zu bewahren und darüber hinaus den jüdisch-christlichen Dialog sowie die deutsch-polnische Verständigung zu fördern. Zu den Errungenschaften gehört der Erwerb des Elternhauses in Breslau. Als Edith Stein geboren wurde, wohnte die Familie noch in der Kohlestraße. 1910 kaufte die Mutter Auguste Stein das Haus in der Michaelisstraße 38, das heutige Edith-Stein-Haus. Es überstand den Zweiten Weltkrieg und steht jetzt unter Denkmalschutz. Die Edith-Stein-Gesellschaft hat daraus eine Begegnungs- und Erinnerungsstätte gemacht. Eine Kredenz und ein Bücherschrank stammen sogar aus der Aussteuer Erna Steins (später Biberstein), der Schwester Edith Steins. Ein Nachkomme hat die Möbelstücke zur Verfügung gestellt. „Die Familie hat uns schon oft hier besucht“, sagt Renate Zajączkowska. Über 20 Familienangehörige Edith Steins haben hier schon einmal im Rahmen eines Seminars aus den Familienerinnerungen berichtet. „Edith Stein war eine der starken Frauen, die ich immer bewundert habe. Und sie war Breslauerin, mir lag am Herzen, dass sie bekannt bleibt“, begründet Renate Zajączkowska ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Gesellschaft.

 

Der Edith-Stein-Preis erinnert an die Frauenrechtlerin und katholische Ordensfrau Edith Stein (1891-1942), die vom Judentum zum Katholizismus konvertierte. 1942 wurde sie in Auschwitz von den Nationalsozialisten ermordet. Papst Johannes Paul II. sprach Edith Stein 1987 heilig.

Ob die feierliche Verleihung wie geplant in Breslau am 12. Oktober stattfinden kann, ist noch ungewiss.

 

 

Marie Baumgarten

 

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