Sensburg (Mrągowo): Die Adventszeit und Weihnachten stehen vor der Tür. Die Zeit für eine angemessene Vorbereitung auf die festlichen Tage ist also reif. Dieser Meinung waren auch die Mitglieder der Sensburger Deutschen Gesellschaft „Bärentatze“ – und organisierten am 12. November in den Räumlichkeiten des Vereins eine Werkstatt mit einer Weihnachtsbäckerei und Adventsbasteleien.
Der Termin am Samstagvormittag war nicht gerade etwas für Langschläfer. Der große Saal der Deutschen Gesellschaft „Bärentatze“ wurde in der ersten Stunde nach dem Beginn der Werkstatt um 9 Uhr immer noch stetig voller. Während die einen Teilnehmer schon eifrig ihre Adventskränze aus frisch geschnittenen Zweigen verschiedener Nadelbäume banden, suchten andere noch Strohkränze und in den Bergen von Grün nach geeigneten Ästen sowie nach Draht, Gartenscheren und Klebepistolen.
Gemeinsam macht es doppelt Spaß
Es war eine bunte Mischung aus Jung und Alt, die zur Veranstaltung „Backen und Basteln mit Uwe“ gekommen war. Finanziert wurde das Ganze aus Mitteln des deutschen Innenministeriums über den Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG). Einige junge Damen verlegten sich auf Weihnachtskugeln aus Styropor, der Rest der Anwesenden schuf grüne Kränze und schmückte sie adventlich aus. Die Ergebnisse mit verschiedenen Dekorationsideen konnten sich sehen lassen.
Mitten unter den eifrig arbeitenden Menschen war auch der Vorsitzende der „Bärentatzen“, Sebastian Jabłoński, der die Organisation übernommen hatte. „Der Geruch nach frischem Grün hat uns auf den Advent eingestimmt, aber es kommen noch weitere feine Düfte auf uns zu“, kündigte er zur Halbzeit an. Denn es sollten noch Spekulatius-Kekse gebacken werden.
Gewürze unterwegs
Doch bevor es an die Zubereitung ging, nahm der Leiter der Veranstaltung, der zugleich auch Autor dieses Texts ist, die Zuhörer mit auf eine Reise nach Indonesien zur Inselgruppe der Molukken, wo Muskatnuss und Gewürznelken einheimisch sind. Über die Meere fanden die Gewürze dann ihren Weg in die Niederlande und nach Belgien, jene Länder, in denen nicht zufällig die Heimat des Spekulatius liegt. Denn für dieses Gebäck, das die Kinder dort vor allem am Nikolaustag bekommen, braucht man viele Gewürze.
Dann wurde der Teig unter reger Mithilfe des Jugendlichen Kuba Jabłoński gemischt und geknetet. Obwohl er danach einige Stunden lang ruhen sollte, wurde doch zu Demonstrationszwecken eine erste Portion Kekse ausgestochen, sofort gebacken und verköstigt. Das Urteil der Testerinnen und Tester: der Spekulatius war so lecker wie sein Duft – und so adventlich wie die ganze Atmosphäre der Werkstatt.
Uwe Hahnkamp