Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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„Deutsch AG“ startet nach den Winterferien

Bald startet das polenweite Projekt „Deutsch AG“ in die nächste Runde. Mit Sybilla Dzumla, der Koordinatorin des Projekts, sprach Anna Durecka.


Gleich nach den Winterferien geht es wieder los. Das Projekt „Deutsch AG“ startet mit dem neuen Semester. Obwohl – eigentlich beginnt das Projekt mit dem Neuen Jahr aufs Neue, oder?
Das Projekt „Deutsch AG“ hat eine besondere Konstruktion. Es ist ein Jahresprojekt, aber weil es zu 100 Prozent in den Schulen realisiert wird, müssen wir uns an dem Schuljahr orientieren. Obwohl das Projekt also im Dezember zu Ende gegangen ist, haben wir uns rechtzeitig um die weitere Finanzierung des Projekts bemüht, damit es gleich nach den Winterferien starten kann. Im ersten Semester, also Herbst/Wintersemester konnten wir erfolgreich 420 Kursgruppen fördern. Im Dezember haben wir schon das neue Anmeldeverfahren ausgeschrieben, das jetzt langsam zu Ende geht. Es gibt aber immer noch einige freie Plätze, also können sich interessierte Schulen bei uns melden. Wir fangen nämlich mit neuen Gruppen wieder an, auch wenn die meisten als Fortsetzung funktionieren werden. 90 Prozent der Gruppen, die wir im Herbst/Wintersemester hatten, werden nämlich auch ab dem 1. Februar wieder starten. Man muss sich aber neu bewerben, mit neuen Anmeldeformularen. Wir haben aber immer Reserveplätze für neue Gruppen, falls Bedarf besteht, dass eine völlig neue Gruppen ab dem neuen Semester entstehen soll. Das war auch diesmal der Fall. Wir haben neue Gruppen aus der Woiwodschaft Schlesien und Oppeln ins Programm aufgenommen.

„Deutsch AG” startet wieder ab dem 1. Februar.
Quelle: VdG

Wie hat sich das Projekt im letzten Jahr zahlenmäßig gestaltet? Im vergangenen Jahr haben zum ersten Mal auch die jüngeren Klassen an dem Projekt teilgenommen…
Im letzten Jahr hatten wir 264 Gruppen in der Woiwodschaft Oppeln, 106 in der Woiwodschaft Schlesien und die restlichen 50 in den Woiwodschaften Ermland-Masuren, Pommern, Leubus. Wir hatten eine Gruppe in Niederschlesien und zwei in Schneidemühl. Diese Gruppen sind auf Initiative der dortigen deutschen Minderheit entstanden. Da muss man zum Beispiel auch die Aktivität des Vorsitzenden der deutschen Minderheit in Stolp hervorheben, dank ihm sind viele Kursgruppen in Stolp und Umgebung entstanden.

Sybilla Dzumla: „Wir wollen die jüngeren Schüler nicht aus dem Projekt ausschließen.“

Es stimmt, dass wir im letzten Jahr eine Verdoppelung der Kursgruppen erlebt haben. Wir haben für die jüngeren Jahrgänge inzwischen Arbeitsmaterialien erweitert, Curricula wurde schon vor einem Jahr vorbereitet. Auch der Sprachtest, den die Schüler am Ende eines jeden Semesters schreiben müssen, wurde an die jüngeren Schüler angepasst. So möchten wir das auch beibehalten, ungeachtet dessen, dass ab dem neuen Schuljahr mit großer Wahrscheinlichkeit Deutsch als Minderheitensprache wieder in der Kapazität von drei anstatt einer Stunde unterrichtet wird.

Sybilla Dzumla
Foto: VdG

Das Projekt wird also nicht dadurch beeinflusst?
Ein wenig schon, wir wollen aber die jüngeren Schüler nicht aus dem Projekt ausschließen. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Ursprung des Projekts „Deutsch AG“ nicht in der Diskriminierung der deutschen Minderheit im Bereich des Deutschunterrichts liegt. Der Grund für den zusätzlichen Deutschunterricht für die Klassen sieben und acht war die Einführung des Verbots eines Parallelunterrichts des Deutschen als Minderheitensprache und als Fremdsprache.

Das Projekt „Deutsch AG“ wird aus den Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat durch den Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen finanziert.

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