Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Was ist mit zweisprachigen Ortsschildern?

Nach der Veröffentlichung allgemeiner Daten über Erklärungen zur Volkszugehörigkeitwährend der Volkszählung 2021 hat das Hauptamt für Statistik nun mitgeteilt, wie viele Angehörige einer bestimmten Nationalität in jeder Gemeinde Polens leben. Da die Zahl der Deutschen in Polen leicht zurückgegangen ist, übersteigt sie nur noch in einigen Gemeinden der Woiwodschaft Oppeln 20% der Bevölkerung.

Ende September 2023 präsentierte das GUS die nationale Bevölkerungsstruktur in Polen nach einzelnen Woiwodschaften.Zu diesem Zeitpunkt stellte sich heraus, dass es nicht lediglich 132.500 Deutsche in Polen gibt, wie es erst einige Monate zuvor gemeldet wurde, sondern genau 144.177. Das ist zwar immer noch weniger als 2011, als die deutsche Volkszugehörigkeit, sei es als erste oder zweite, von 147.814 Einwohnern Polens angegeben wurde, doch der Rückgang ist nicht so dramatisch. In allen Woiwodschaften wurden Erklärungen zur deutschenNationalität abgegeben, auch wenn die höchste Zahl der Befragten landesweit nach wie vor in den beiden oberschlesischen Woiwodschaften zu finden ist: Oppeln – 59.911 Personen (41,6%) und Schlesien – 27.923 Befragte (19,4%). An dritter Stelle steht die Woiwodschaft Niederschlesien, in der 8.978 Deutsche leben.

 

20%
Vor Kurzem hat das GUS zudem Daten über Volkszugehörigkeitserklärungen auf Gemeindeebene bereitgestellt. Dies sind wichtige Informationen für die deutsche Minderheit, da diese Daten darüber entscheiden, ob in einer bestimmten Gemeinde zweisprachige polnisch-deutsche Ortsschilder aufgestellt werden dürfen. Wie Prof. Grzegorz Janusz, Leiter des Lehrstuhls für politische Systeme und Menschenrechte an der Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin, in Erinnerung rief, geht aus dem Gesetz über nationale und ethnische Minderheiten hervor, dass eine Gemeinde in das Register der Gemeinden aufgenommen werden kann, in denen Bezeichnungen in einer Minderheitensprache verwendet werden, wenn mindestens 20 Prozent der Einwohner der betreffenden Minderheit angehören. „Nach den Bestimmungen des Gesetzes kann eine Gemeinde jedoch auch dann in das Register aufgenommen werden, wenn die Zahl der Einwohner, die einer Minderheit angehören, weniger als 20 Prozent der Gesamtzahl der Einwohner beträgt. Eine formale Voraussetzung in einer solchen Situation ist allerdings, dass die Einwohner der Ortschaft, in der der zusätzliche Ortsname in der Minderheitensprache eingeführt werden soll, konsultiert werden“, so Prof. Janusz.

Spitzenreiter
Was die deutsche Minderheit betrifft, so sind derzeit 31 Gemeinden aus den Woiwodschaften Oppeln und Schlesien in dem Register aufgeführt. Wie die aktuellen Daten zeigen, haben aber nur 9 von ihnen nach wie vor mehr als 20 % deutsche Minderheitenangehörige. Absoluter Spitzenreiter ist die Gemeinde Radlau im Kreis Rosenberg, in der sich fast 35% der Einwohner zur deutschen Nationalität bekennen. „Wir freuen uns darüber sehr“, sagt Sylwia Kus, Sekretärin der Gemeinde Radlau und Vorstandssekretärin der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien. Ihrer Meinung nach zeigt dieses Ergebnis die Differenzierung der lokalen Gemeinschaft, die darin ihren Mehrwert sieht. „Seitens der DFKs haben wir unseren Bewohnern und Mitgliedern zusätzlich bewusst gemacht, dass sie sich ihrer Herkunft nicht schämen müssen und dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Das hat offensichtlich Früchte getragen“, ergänzt Sylwia Kus.

Die yweisprachigen Schilder werden nicht automisch aboniert.
Foto: Archiv

Es folgen die Gemeinden Klein Strehlitz (Kreis Krappitz), Zülz (Kreis Neustadt) und Walzen (Kreis Krappitz). In diesen drei Gemeinden beträgt der Anteil der Deutschen an der Gesamtbevölkerung über 28 %. Als Nächstes folgen Zembowitz, Czissek, Groß Neukirch, Reinschdorfund Groß Lassowitz.

Unter der Schwelle
Überraschenderweise gibt es unter diesen Gemeinden keine einzige aus den Kreisen Oppeln und Groß Strehlitz, die über Jahre hinweg als die bevölkerungsreichsten Siedlungsgebiete der deutschen Minderheit galten. An erster Stelle steht die Gemeinde Stubendorf im Kreis Groß Strehlitz mit 19,4 % Deutschen. Es folgen Chronstau und Kolonnowska (beide 18,38 %) sowieLeschnitz (18,04 %).

Unter den drei Gemeinden in der Woiwodschaft Schlesien mit zweisprachigen polnisch-deutschen Ortsnamen steht die Gemeinde Kranowitz im Kreis Ratibor mit 14,96 % Deutschen auf Platz eins.An zweiter Stelle liegt die Gemeinde Rudnik, ebenfalls im Kreis Ratibor, mit einem Ergebnis von 13,86 %, aber im Falle dieser Gemeinde ist derzeit nur Lubowitz im Register der Gemeinden mit zweisprachigen Ortsschildern aufgeführt. Vor einigen Jahren beantragte die Gemeinde beim Innenministerium, dass auch die anderen Dörfer in das Register aufgenommen werden, doch bis heute ist keine Entscheidung getroffen worden.
Ganz am Ende steht die Gemeinde Kieferstädtel (Kreis Gleiwitz), woes 3,52 % Deutsche gibt.

Statusverlust möglich?
Mit den veröffentlichten Daten aus der Gemeindeebene stellte sich auch die Frage nach dem Schicksal der zweisprachigen Ortsschilder in den Kommunen, die unter 20% Erklärungen der Zugehörigkeit zur Minderheiten gefallen sind. Hier ist die Sache dennoch eindeutig, betont Prof. Grzegorz Janusz. „Die Rechtswirkung einer Eintragung ist dauerhaft, d.h. eine einmal getätigte Eintragung kann nicht geändert werden, nur weil sich die Gründe für diese Eintragung ändern, d.h. die Zahl der Einwohner, die bei der nächsten Volkszählung ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Minderheit erklären, sinkt“, sagt der Wissenschaftler und fügt hinzu: „Angehörige von Minderheiten müssen diesbezüglich keine Änderungen befürchten, da solche Änderungen in den Bestimmungen des Minderheitengesetzes nicht vorgesehen sind. Der europäische Standard, nicht nur im Bereich der Minderheitenrechte, ist auch die Achtung der ordnungsgemäß erworbenen Rechte, und jede Änderung in diesem Bereich wäre eine Verletzung dieser erworbenen Rechte.“

Die Ergebnisse der letzten Eintragung wirken sich daher nur auf die Handlungen der Gemeinden aus, die jetzt die Eintragung in eines der Register beantragen wollen.

Rudolf Urban

 

Im Register eingetragene Gemeinden, in denen Namen in der Minderheitensprache verwendet werden und in denen die Zahl der Personen, die die deutsche Nationalität angeben, 20 % übersteigt (Personenzahl/Prozentualer Anteil an der Bevölkerung).

Gminy wpisane do Rejestru gmin, na których obszarze są używane nazwy w języku mniejszości, gdzie liczba osób deklarujących narodowość niemiecką przekracza 20% (liczba osób/procent społeczności)

Radlau/Radłów: 1445/34,91
Klein Strehlitz/Strzeleczki: 2128/29,45
Zülz/Biała: 2884/28,41
Walzen/Walce: 1492/28,41
Zembowitz/Zębowice: 864/26,60
Czissek/Cisek: 1351/24,79
Groß Neukirch/Polska Cerekiew: 829/21,53
Reinschdorf/Reńska Wieś: 1713/21,04
Groß Lassowitz/Lasowice Wielkie: 1339/20,75

Im Register eingetragene Gemeinden, in denen Namen in der Minderheitensprache verwendet werden und in denen die Zahl der Personen, die die deutsche Nationalität angeben, 20 % nicht übersteigt (Personenzahl/Prozentualer Anteil an der Bevölkerung).

Gminy wpisane do Rejestru gmin, na których obszarze są używane nazwy w języku mniejszości, gdzie liczba osób deklarujących narodowość niemiecką nie przekracza 20%(liczba osób/procent społeczności)

Stubendorf/Izbicko: 1013/19,40
Chronstau/Chrząstowice: 1282/18,38
Colonnowska/Kolonowskie: 1048/18,38
Leschnitz/Leśnica: 1370/18,04
Proskau/Prószków: 1590/17,96
Murow/Murów: 873/16,90
Lugnian/Łubniany: 1545/15,51
Pawlowitzke/Pawłowiczki: 1115/15,50
Guttentag/Dobrodzień: 1431/15,48
Oberglogau/Głogówek: 2095/15,15
Ujest/Ujazd: 953/14,97
Kranowitz/Krzanowice: 807/14,96
Turawa/Turawa: 1480/14,96
Himmelwitz/Jemielnica: 1037/14,78
Groß Döbern/Dobrzeń Wielki: 1341/14,61
Rudnik (Lubowitz)/Rudnik (Łubowice): 677/13,86
Tarnau/Tarnów Opolski: 1293/13,75
Poppelau/Popielów: 1050/13,51
Comprachtschütz/Komprachcice: 1128/12,21
Gogolin/Gogolin: 1391/11,85
Birawa/Bierawa: 830/10,97
Kieferstädtel/Sośnicowice: 314/3,52

 

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