Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Ein Park voller Wunder

Bereits seit dem 5. April kann man durch die Alleen des revitalisierten Württemberg-Parks in Carlsruhe schlendern und die vielfältige Vegetation und Denkmäler bewundern. Teile des prächtigen Gartens, der sich über eine Gesamtfläche von 193 Hektar erstreckt, erleben nun endlich eine bessere Zeit.

Vor allem Hubert Kolodziej, Vorsitzender des Vereins Carlsruhe und großer Liebhaber von Carlsruhe und dessen Geschichte, ist sichtlich erfreut. „Dies ist ein besonderer Tag für diesen besonderen Ort. Carlsruhe ist aus vielen Gründen etwas Besonderes. Die Namen vieler berühmter Persönlichkeiten sind mit der Ortschaft verbunden, es gibt hier viele Denkmäler, darunter auch sakrale, und auch die urbanistische Gestaltung selbst ist einzigartig. Und schließlich ist auch der größte Park dieser Region, der 70 Jahre lang völlig vernachlässigt wurde, einzigartig. Endlich haben wir Verwaltungsvertreter, eine Gemeindevorsteherin und einen Marschall, die den Wert dieses europäischen Erbes, das wir hier in Carlsruhe haben, zu würdigen wissen“, sagt Hubert Kołodziej.

Die berühmteste Sehenswürdigkeit im Carlsruher Park: der schlafende Löwe von Theodor Kalide
Foto: A. Durecka

Spaziergang im Park

Der Park in Carlsruhe wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt. Er besteht aus drei Teilen: einem französischen Park, einem Landschaftspark aus dem 19. Jahrhundert und einem englischen Park in Winna Góra. Vom Schloss, das heute nicht mehr existiert, gelangte man über einen Kreisverkehr direkt in den französischen Park. Dahinter befand sich der englische Park, der 1780-90 angelegt wurde und in dem zahlreiche Skulpturen, Obelisken, Pavillons und Büsten aufgestellt waren. Einige von ihnen sind bis heute erhalten, wenn auch nicht alle vollständig sind oder waren. „Hier gibt es sicherlich noch viel zu tun. Einige der Denkmäler müssten meiner Meinung nach restauriert werden, um ihr ursprüngliches Aussehen wiederzuerlangen. Dies liegt jedoch nicht ganz in unserer Hand. Was dennoch überwiegt, ist die Freude darüber, dass wir nach so vielen Jahren, in denen hier nichts los war, heute solche Ergebnisse haben. Natürlich ist das erst der Anfang. Es gibt viele Pläne, viele Möglichkeiten. Ich hoffe, dass in Carlsruhe noch viel mehr passieren wird“, erzählt Hubert Kołodziej.

Die Gemeindevorsteherin Barbara Zając hofft, dass der Park Schauplatz eines der Konzerte des kommenden Carl-Maria-von-Weber-Musikfestivals der historischen Parks und Gärten sein wird.

Das berühmteste Denkmal im Park von Carlsruhe ist natürlich die gusseiserne Replik eines schlafenden Löwen auf einem Marmorsockel des bekannten deutschen Bildhauers Theodor Kalide. Die Skulptur kam 1893 nach Carlsruhe. In der Nähe der restaurierten Orangerie kann man einen Obelisken mit einem gusseisernen Medaillon bewundern, das Herzogin Mathilde von Württemberg, die Ehefrau des Prinz Eugen von Württemberg, darstellt. Tief im Park begeistert immer wieder die Wasserlounge, d. h. das von einem Wassergraben umgebene Teehaus. Beeindruckend ist auch der renovierte Wilhelm-Eugen-Tempel mit seiner Büste. Im Park befinden sich die (teilweise unvollständigen) Statuen von Aphrodite, Diana, Apollo und Athene. Nach der Revitalisierung gibt es hier nun auch drei Springbrunnen. In zwei von ihnen wurden die – leider kopflosen -Skulpturen von Adam und Eva aufgestellt.

Die Ruine des Wasserpavillons ist umringt von einer Wassergrube.
Foto: A. Durecka

Die Natur ist ein Schatz

Auch die Fülle der Flora im Carlsruher Park kann nicht hoch genug geschätzt werden. Hinter dem „Schlafenden Löwen“ sind eine Buche, eine Linde und eine Hainbuche miteinander verwachsen. Bald wird man die blühenden Rhododendren bewundern können. Es gibt eine alte Hainbuchenallee und viele uralte Bäume wie eine Rotbuche mit einem Umfang von 340 Zentimetern und eine Sumpfeiche mit einem Umfang von 190 Zentimetern. In der Nähe der Orangerie wurden auch ein lebendes Labyrinth und zwei Pavillons zur Förderung der Ökologie und der Artenvielfalt errichtet. Derzeit sind dort Ausstellungen zu sehen: eine Glas- und Kunstausstellung des Ehepaars Eryka und Jan Drost, die andere ist der Natur des Carlsruher Parks gewidmet. In Zukunft sollen hier Ökologiekurse für Jugendliche und junge Erwachsene stattfinden.

Außerdem wurde in der Nähe ein Amphitheater gebaut. Die Gemeindevorsteherin Barbara Zając hofft, dass der Park eines der Konzerte des jährlich stattfindenden Carl-Maria-von-Weber-Musikfestivals der historischen Parks und Gärten beherbergen kann. „Das ist das Großartige an Carlsruhe, dass es ein Ort ist, den man mit allen Sinnen wahrnehmen kann, ein Ort, an dem man sich ausruhen, entspannen, aber auch viel Neues lernen kann“, betont Hubert Kołodziej.

Anna Durecka

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