Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Fokus auf Wahlen und Gedenken

Der Anfang des Jahres ist üblicherweise die Zeit, in der die deutschen Volkgruppen in Mittel- und Osteuropa ihre Ziele für die kommenden 12 Monate formulieren und auf das vergangene Jahr zurückblicken. Nicht anders war es auch im Fall der Deutschen in Ungarn. Eine Botschaft dazu wird in der Neujahrsnachricht der Chefin Ibolya Hock-Englender hervorgehoben.


Ibolya Hock-Englender, die Chefin der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU), will die Ziele im Jahr 2024 offenbar vor allem mit Motivation erreichen. Leidenschaft und Begeisterung soll demnach die ganze Gemeinschaft antreiben und für die nötige Produktivität sorgen. Diese soll vom vorherigen Jahr übernommen werden. 2023 wurde trotz etlicher Herausforderungen als ein erfolgreiches Jahr voll von intensiver Arbeit und zahlreichen Veranstaltungen klassifiziert. Diese Veranstaltungen stärkten die Gemeinschaft und sollen als Basis für weitere Aktivitäten dienen. Eine tragende Säule dieser Tätigkeit sollen nach der Vorsitzenden der LdU weiterhin die Geschäftsstellen und Begegnungsstätten der Gemeinschaft sein. Diese hatten es im letzten Jahr zwar mit intensiver Arbeit zu tun, doch man habe diese Arbeit auch sehr gut meistern können.

“Ibolya Hock-Englender will die Ziele im Jahr 2024 offenbar vor allem mit Motivation erreichen.”

Was genau aber waren die Highlights 2023? Im Fokus stand erst einmal das Gedenken an die Ansiedlung der Deutschen in Ungarn mit vielen Gemeinden, die Denkmäler errichteten. Die Kampagne „Wanderschlüssel“ wurde gestartet, um Erinnerungsstücke aus den Ortschaften in einer bemalten Truhe zu sammeln. Strategisch verfolgte die Minderheit das Ziel einer korrekten ungarndeutschen Erinnerungspolitik, was durch eine Historikerkonferenz unterstützt wurde.

Außerdem setzten Arbeitsgruppen aus den Bereichen Politik, Bildung, Kultur, Kommunikation und Jugend strategische Ziele um. Es wurden Veranstaltungen mit Parlamentsabgeordneten organisiert, Konzepte für Sprachvermittlung in Kindergärten entwickelt und Projekte wie ein Gesangs- und Musikwettbewerb sowie eine Wanderausstellung für ungarndeutsche Schüler initiiert.

Die Einbindung junger Menschen in die Arbeit der deutschen Selbstverwaltungen wurde ebenfalls durch Jugendkonferenzen gefördert. Erfolge wurden auch im Bereich der Bauinvestitionen verzeichnet, darunter Sanierungen an Schulen und Renovierungsarbeiten am Lenau-Haus. Es gab aber nicht nur Lichtblicke für die Ungarndeutschen. Die Ergebnisse der Volkszählung brachten nach Ibolya Hock-Englender eine Enttäuschung, da ein Rückgang in der Identifikation mit der Volksgruppe und im Gebrauch der deutschen Sprache festgestellt wurde. Die Minderheit hofft jedoch, dass engagierte Menschen sich weiter für ihren Fortbestand einsetzen.

Für das Jahr 2024 wird die deutsche Minderheit ermutigt, sich bei den Nationalitätenwahlen im Juni stark zu präsentieren und ihre Identität zu bekennen. Das Motto „Ungarndeutsch. Steh dazu!“ soll die Gemeinschaft in diesem Jahr begleiten.

Łukasz Biły

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