Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Baurat und Orgelliebhaber

Im Juliusz-Słowacki-Park in Breslau befindet sich ein Denkmal (und zugleich ein Brunnen), das zum Gedenken an Johann Friedrich Knorr errichtet wurde. Und nein, es ist ein anderer Knorr gewesen, einer, der nichts mit Suppen und Gewürzen zu tun hatte. Seine Verdienste um die Stadt Breslau sind aber bedeutend.

Johann Friedrich Knorr wurde am 12. Februar 1775 in Breslau geboren und war ein deutscher Architekt. Am 1. Mai 1809 wurde er zum ersten Breslauer Stadt- und Baurat gewählt. Seine Tätigkeit war lange vor allem mit der Pflanzung von Bäumen und Bewirtschaftung von Grünflächen verbunden. Die breiten Promenaden waren infolge der Sprengung und des Abbaus städtischer Mauern entstanden. Die Zerstörung der Mauern hatte der Bruder Napoleons, Hieronim Bonaparte, veranlasst, um die Stadt zu schwächen. Es war auch eine der Bedingungen für die Kapitulation der Stadt. Aus heutiger Perspektive kann man behaupten, dass diese Entscheidung für die spätere Entwicklung der Stadt von Vorteil war. Die Orte, an denen die Mauern standen, sollten zu Promenaden umgebaut werden. Diese Aufgabe übernahm Johann Friedrich Knorr.

“Außer den Promenaden entwarf Knorr zudem mehrere Gärten und Parks in Breslau.”

Ihm ist das Erscheinungsbild der Promenaden zu verdanken. Außer den Promenaden entwarf Knorr zudem mehrere Gärten und Parks in Breslau. Er hatte auch einige Pläne für Mietshäuser vorbereitet, unter anderem den Entwurf des Pfarrhauses an der Sankt Vinzent-Kirche und seines eigenen Hauses in der heutigen ul. Purkynego.

Pfarrhaus an der Sankt Vinzent-Kirche, gebaut nach Knorrs Plänen. Foto: Wikipedia

Nachdem Knorr sich mit dem Stadtrat zerstritten hatte, verzichtete er auf sein Amt und beschäftigte sich von da an vornehmlich mit der Renovierung von Kirchenorgeln. Viele dieser Renovierungen hat er aus eigener Tasche finanziert und sogar noch im Testament eine großzügige Geldsumme für dieses Ziel verfügt. Knorr verstarb 1821 in Breslau und wurde auf dem Friedhof in Dürrgoy (heute Tarnogaj) beigesetzt.

Das Denkmal im Juliusz-Słowacki-Park wurde von Carl Lüdecke entworfen. Es wurde nahe des Hauses von Knorr aufgestellt und hatte die Form einer neogotischen Kapelle mit einem Löwenkopf, aus dem Wasser floss, in der Mitte. 2017 wurde das nach dem Zweiten Weltkrieg zerstörte Denkmal renoviert.

Adur

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