Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Granum bedeutet Korn

In Weinberg, heute Winnica, in Niederschlesien, haben die Zisterzienser aus dem nahegelegenen Leubus ihre Wirtschaftshöfe eingerichtet. Fragmente der sog. Grangie sind bis heute erhalten geblieben.

Die Ländereien, auf denen sich heute Weinberg und das benachbarte Dorf Schlaup befinden, hat der Herzog von Schlesien, Boleslaus der Lange, 1177 dem Zisterzienserkloster aus Leubus übergeben. Heinrich der Bärtige hat den Zisterziensern dort 1202 eine sog. Grangie gestiftet. Als Grangien bezeichnete man ursprünglich Getreidespeicher. Granum kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Korn. Später stand dieser Begriff für einen landwirtschaftlichen Gutskomplex, es war die vorherrschende Gutsform der Zisterzienser. Die Kloester bekamen oft unbebautes Land geschenkt, auf denen sie Wirtschaftshöfe errichtet haben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verfielen die Gebäude der Zisterzienser.
Foto: Sławomir Milejski/Wikipedia

So ein Wirtschaftshof mit Ackerland entstand auch in Weinberg. Eine rasante Entwicklung erlebte das Dorf im 17. und 18. Jahrhundert. Dafür setzte sich besonders der Zisterzienser-Abt Balthasar Nitsche ein, der aus dieser Gegend stammte. In die Geschichte ging er als großer Bauer ein. In Weinberg ließ er neue Hofgebäude bauen. Er legte den Grundstein zum Neubau des riesigen Konventsgebäudes in Leubus, ließ die Fürstengruft renovieren und ein neue Residenz im Vorwerk Tannwald bauen. Nach der Säkularisierung der Klostergüter auf dem Gebiet des damaligen Preußischen Königreiches wurde die Grangie von einem Pfarrer geleitet. Im Jahr 1812 wurde das Gut vom Leubuser Kanzelis Carl Josef Otto gekauft. Später im 19. Jahrhundert wurde Maria Luise Pauline Hohenzollern-Hechigen Gutsherrin. In Weinberg befanden sich zu der Zeit ein Schloss mit einem Park, ein Wirtschaftshof, eine Schmiede, zwei Mühlen, eine Brauerei, eine Ziegelei und eine Brennerei.

Letzte Weinberg-Besitzerin: Maria Luise Pauline Hohenzollern-Hechigen
Quelle: Wikipedia

Nach dem Zweiten Weltkrieg verfielen die Gebäude der Zisterzienser. Bis heute aber sind in Weinberg einige Wohn- und Wirtschaftsgebäude der ehemaligen Grangie erhalten geblieben, unter anderem ein Wohnhaus der Klosterbrüder und die Schmiede.

A. Durecka

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