Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Große Gefühle auf kleiner Bühne

Lena Majcher nimmt zum ersten Mal am deutschen Rezitationswettbewerb „Jugend trägt Gedichte vor“ teil. „Ich habe mich angemeldet, weil ich gerne auftrete und Gedichte vortrage. Das Schlimmste für mich war, auf die Bühne zu gehen, weil ich furchtbar gestresst war. Aber dann war es schon okay“, sagt Lena, die zusammen mit ihrer Lehrerin Sabina Komander aus Solarnia angereist war, um am Finale des Wettbewerbs teilzunehmen, das im Studentischen Kulturzentrum in Oppeln stattfand.

 

Im Gegensatz zu Lena ist es für Sabina Komander nicht das erste Mal, dass sie an einem Rezitationswettbewerb teilnimmt. „Ich nehme eigentlich schon seit 20 Jahren an dem Wettbewerb teil. Jedes Jahr bringe ich einen Finalisten mit, was für eine Lehrerin natürlich immer eine große Genugtuung ist. Ich denke, das Schwierigste ist es, die Schüler zu motivieren, sie zu ermutigen, es selbst zu versuchen. Zweitens ist es wichtig, ein Gedicht auszuwählen, das zu dem Schüler passt. Schließlich muss er oder sie sich selbst darin wiederfinden. Und als Lehrerin muss man dafür sorgen, dass es den Schülerinnen und Schülern Spaß macht. Denn Lernen soll ja auch Spaß machen“, sagt Sabina Komander.

 

Lena Majcher mit ihrer Deutschlehrerin Sabina Komander aus der Eichendorff-Grundschule in Solarnia.
Foto: Anna Durecka

 

Der Rezitationswettbewerb „Jugend trägt Gedichte vor“ erfreut sich seit vielen Jahren bei den Schülern großer Beliebtheit. In diesem Jahr findet er zum 29. Mal statt, wobei die Schüler zunächst an der Schulstufe, dann an der Stadtstufe und schließlich an der regionalen Vorausscheidung teilnehmen. „In diesem Jahr haben sich fast 400 Schülerinnen und Schüler für die regionale Vorausscheidung qualifiziert und 60 von ihnen haben es ins Finale geschafft. Die Kinder treten in drei Alterskategorien an: 4. bis 6. Klasse, 7. bis 8. Klasse und weiterführende Schulen“, erklärt Sabina Kawecka von der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen in Oppelner Schlesien, die den Wettbewerb seit seiner Gründung organisiert. Die Finalisten rezitieren auf der Bühne eines der beiden Gedichte, die sie bereits in den vorangegangenen Phasen vorgetragen haben. „Unsere Jury, bestehend aus Dr. Daniela Pelka, Dr. Marek Sitek, der Direktorin der Österreich-Bibliothek Monika Wójcik-Bednarz und Dr. Alina Dittmann, bewertet die Leistungen der Teilnehmenden. Auf die Besten warten Sachpreise und Empik-Gutscheine“, berichtet Sabina Kawecka.

 

Gewinner der Rezitationswettbewerbs:

Kategorie A

  1. Astrid Giza
  2. Magdalena Joszko, Paulina Palm
  3. Lena Szpajcher, Michelle Kurz

Kategorie B

  1. Oliwia Sobolewska
  2. Vanessa Gonsior, Emilia Królewicz
  3. Gabriel Pietrek, Zofia Schauder

Kategorie C

  1. Lena Jantos
  2. Dorota Ludwig, Kamil Szlotawa
  3. Karol Noworolnik, Oliwia Michalczyk

 

Magdalena Joszko aus der Grundschule in Dembio ist nicht wegen der Preise zum Wettbewerb gekommen, zumindest nicht nur. Sie hat bereits mehrere Male beim Rezitationswettbewerb mit gemacht. „Ich nehme jedes Jahr an dem Wettbewerb teil, ich weiß nicht einmal mehr, das wievielte Mal es jetzt ist. Ich bin nie gestresst. Und es ist mir sogar schon passiert, dass ich einen Text auf der Bühne vergessen habe. Ich mag Gedichte, in denen viel Gefühl steckt, das ich akzentuieren kann“, erzählt Magda. Zum Finale kam sie mit ihrer Mutter Sabina, die auch ihre Lehrerin ist. „Aber meine Mutter zwingt mich nicht. Nächstes Jahr werde ich auch versuchen, ins Finale zu kommen“, versichert Magda.

Anna Durecka

Show More