Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Keine Zukunft ohne Sturm

Eine Frage von Michał Schlueter aus Neidenburg, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, löste auf der Mitgliederversammlung des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VDGEM) einen Sturm aus. Leider handelte es sich nicht um Brainstorming.

Michał Schlueter: Hat der Vorstand des VDGEM eine Überlebensstrategie für schwierige Zeiten?
Foto: Waldemar Albowicz

Die Hauptversammlung des Verbandes fand am 13. April in Sensburg statt. Die Teilnehmer hörten einen Bericht von Henryk Hoch, dem Vorsitzenden des Verbandes, über die Aktivitäten des Jahres 2023 und den Finanzbericht. Sie entlasteten den Vorstand einstimmig. In der anschließenden Diskussion stellte Michał Schlueter aus Neidenburg, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, eine Frage an den VDGEM-Vorstand: Führt dieser Gespräche zur Strategie des Verbandes angesichts der sinkenden Mitgliederzahlen, ihrer Überalterung und des Nachwuchsmangels?

Mit dieser Frage löste er einen Sturm im Sitzungssaal aus. Die Diskussionsteilnehmer untermauerten ihre emotionalen Äußerungen mit Beispielen für die Schwierigkeiten, denen sie in ihrer satzungsgemäßen Arbeit begegnen. Sie beklagten vor allem den bürokratischen Aufwand beim Ausfüllen von Anträgen für Projektzuschüsse und deren Abrechnung.

„Da dies ein Arbeitstreffen ist, sollten wir das Problem diagnostizieren.“

Ihre Kommentare sind berechtigt, doch dies war nicht das Ziel von Michał Schlueter. Er wollte den Versammelten bewusst machen, dass die Gesellschaften ohne eine Handlungsstrategie nicht wissen, was sie tun sollen, um Benachteiligungen entgegenzuwirken. Sie konzentrieren sich nur auf die laufenden Aktivitäten und nicht auf die Entwicklungsaktivitäten. Leider gelang es ihm nicht, die Versammelten zu überzeugen, positiv zu denken, d. h. zu überlegen, was Organisationen tun sollten, um zu überleben.

Magdalena Piasecki-Suchodolska: Lassen Sie uns die besten Ideen auswählen, um junge Menschen zu gewinnen
Foto: Waldemar Albowicz

Diese Diskussion übertrug sich auf das Arbeitstreffen der Vertreter der deutschen Gesellschaften aus Ermland und Masuren, das die Landsmannschaft Ostpreußen aus Hamburg immer nach der VDGEM-Mitgliederversammlung organisiert. In der Diskussion dieses Treffens hat Magdalena Piasecki-Suchodolska von der Allensteiner Gesellschaft der deutschen Minderheit den Kern der Sache am treffendsten auf den Punkt gebracht. „Da dies ein Arbeitstreffen ist, sollten wir das Problem diagnostizieren, das wir eigentlich schon kennen, und uns in Gruppen an die Arbeit machen, um nach Auswegen zu suchen. Lassen Sie uns dann diese Ideen sammeln und die besten auswählen“, schlug sie vor.

Dies deckte sich mit dem, was Michał Schlueter vorhin und später noch einmal vorgeschlagen hatte, und löste erneut stürmische Äußerungen im Sitzungssaal aus. Und obwohl es über dem Czos-See, wo das Treffen stattfand, einen kleinen Sturm gab, war es kein Brainstorming, aus dem etwas Konstruktives hervorgegangen wäre.

Lech Kryszałowicz

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