Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Senioren nicht im Stich gelassen (+Video)

Die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien realisiert in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Zentrum für Sozialpolitik in Oppeln und der Wohltätigkeitsgesellschaft der Deutschen in Schlesien das Projekt „Oppelner Senior“. Es geht vor allem darum, dass Senioren aus ihrer Wohnung herauskommen und sich in der Gruppe mit Gleichaltrigen treffen, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Einschränkungen, die wegen des Coronavirus eingeführt wurden, haben das Projekt „Oppelner Senior“ verändert, aber nicht gestoppt.

 

Die Animateurin Ewelina Lipok hat gemeinsam mit Maria Wieczorek Masken genäht.
Foto: Manuela Leibig

 

Im Oktober letzten Jahres starteten in 20 Ortschaften der Woiwodschaft Oppeln Seniorenklubs. Auch Senioren aus den umliegenden Dörfern, in denen ein Klub gegründet wurde, können an den Aktivitäten der Seniorenklubs teilnehmen. Jeder, der über 50 Jahre alt ist und nicht arbeitet, kann an den gemeinsamen Treffen, die von Animateuren betreut werden, teilnehmen und eigene Ideen mit einfließen lassen. Jeden Tag wird etwas anderes angeboten: Basteln, Kochen, Rätseln und vieles mehr.

 

Alle haben Spaß

Doch dann wurden in Polen wegen des Coronavirus Einschränkungen eingeführt, die Treffen in einer Gruppe unmöglich machten. Die Psychologinnen, die das Projekt betreuen, mussten sich überlegen, wie es weitergehen soll. Schließlich können fast 600 Senioren, die am Projekt teilnehmen, nicht von einem Tag auf den anderen ohne Unterstützung bleiben. Es wurde ein mobiles Büro eingerichtet. Senioren oder ihre Betreuer dürfen von 8 Uhr bis 22 Uhr in diesem Büro anrufen und um Informationen oder psychologische Hilfe bitten.

 

Die Seniorenklubs wurden infolge der Corona-Einschränkungen in Volontariats-Zentren umgestaltet. Ewelina Lipok betreut den Seniorenklub in Boritsch. Sie bereitet für die Senioren Bastelanleitungen, Rätsel zum Grübeln und Ausmalbilder zum Relaxen vor. Auch um Einkäufe und Hausarbeiten können die Senioren in der schwierigen Zeit ihre Animateure bitten. Ihr Arbeitscharakter hat sich zwar ab Mitte März geändert, aber die Arbeit mit den Senioren macht Ewelina Lipok weiterhin Spaß: „Ich mag die Zeit mit den Senioren, sie sind sehr heiter. Es gibt Senioren, die aufgrund ihres Wohlbefindens keine Lust hatten, bei uns mitzumachen. Aber nachdem sie zu einem unserer Treffen kamen, kamen sie immer wieder und es hat ihnen Spaß gemacht, sie wurden viel fröhlicher.“

 

Maria Wieczorek nimmt an dem Seniorenklub in Boritsch teil. Gerne hat sie bei den gemeinsamen Aktivitäten mitgemacht. Ab Mitte März durften keine Treffen mehr stattfinden. Die Seniorin musste – wie alle anderen – zu Hause bleiben. Doch die Unterstützung der Animateurin ist eine willkommene Abwechslung in dem ungewöhnlichem Alltag: „Auf die Rätsel habe ich mich sehr gefreut, da muss man sich richtig konzentrieren. Bei jedem Kontakt in der schwierigen Zeit habe ich an die schöne Zeit mit der ganzen Gruppe gedacht“, so Maria Wieczorek. Als die Maskenpflicht eingeführt wurde, haben die Seniorenklubs beschlossen, selbst Masken zu nähen. Wer von den Senioren helfen wollte, der konnte das tun. Über 5000 Masken haben alle 20 Seniorenclubs bereits genäht und verteilt.

 

 

 

 

Pläne für Ausflüge werden geschmiedet

Langsam werden die Einschränkungen in Polen aufgehoben, die Kontakte zwischen den Animateuren und den Senioren werden intensiver. Spaziergänge in den Wald, um abzuschalten und neue Energie zu tanken, die gibt es schon. Weitere Pläne für den Seniorenklub werden dabei auch geschmiedet, gerne möchten die Senioren Ausflüge machen und wieder gemeinsam basteln. Sobald die Einschränkungen, die Versammlungen von Menschen betreffen, aufgehoben werden, werden die Seniorenklubs wieder mit den Treffen in Gruppen starten. Wer bei einem Seniorenklub mitmachen will, der kann immer noch dazu stoßen. Mehr unter opolskisenior.pl

 

Manuela Leibig

 

 

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