Das kleine Dorf Klonitz im Jauer Landkreis hat gleich zwei Sehenswürdigkeiten: Einen Aussichtsturm auf dem Janusberg, gebaut im Jahr 1893 und das Schloss Klonitz, das kontinuierlich seit mehreren Jahren von einem privaten Besitzer renoviert wird.
Klonitz gilt als eines der vier ältesten Dörfer im Landschaftspark Chełmy. Es wird angenommen, dass die Ortschaft von Zisterziensern gegründet wurde. Im Jahr 1346 hat der Jauer Fürst Heinrich I Conradus von Dornheim, dem Prior des Maria Magdalene-Klosters in Leubus, einen Zins für die Nutzung der Wälder in der Gegend von Klonitz bezahlt. Ob damals schon ein Rittergut im Dorf existierte, ist unklar. Bestätigt ist aber der Bau einer Renaissance-Residenz der Familie von Reibnitz im Jahr 1577. Die von Reibnitz waren Eigentümer dieser Ländereien bis 1622. Schriftliche Quellen geben an, dass 1786 ein Gutshof, ein Vorwerk, eine Wassermühle, zwei Windmühlen, eine evangelische Schule und 27 Häuser in der Ortschaft standen. Das Gut wurde 1837 von einem gewissen K. G. Zimmer gekauft, der das Vorwerk in eine Brauerei umgestaltete.
Das Dorf wuchs und entwickelte sich, sodass 1840 schon drei Gasthäuser in ihm vermerkt werden. Der Ort erfreut sich später auch des Interesses der Touristen, die auf den Janusberg pilgern, um den Aussichtsturm zu besteigen. In der Nähe befand sich auch die sog. Kaiserquelle, eine Wasserquelle, die nach dem Vorbild der Brunnen aus der Antike von einer Mauer umgeben war. Großer Beliebtheit erfreuten sich auch das Schloss mit seinen Schlossgärten. Einen Stopp legten die Besucher im Gasthaus Scheerberg ein, wo man nicht nur Essen bestellen, sondern auch übernachten konnte. Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss umgebaut und wurde 1915 von der Familie von Hochberg gekauft. Es verblieb bis 1945 in ihrem Besitz. Später beherbergte es das staatliche Agrarunternehmen. Seit einigen Jahren ist das Schloss wieder in Privatbesitz und wird renoviert.
A. Durecka