In der Nähe des Rings in Löwen (heute Lewin Brzeski) befindet sich die beeindruckende evangelische Kirche St. Peter und St. Paul. Auf den ersten Blick macht das Gotteshaus einen traurigen Eindruck. Doch die Kirche wird seit einigen Jahren schrittweise restauriert. Vielleicht wird sie in Zukunft noch einmal zu dem architektonischen Schmuckstück, das sie in der Vergangenheit war.
Die katholische Marienkirche, die in unmittelbarer Nachbarschaft zur evangelischen Kirche steht, sieht gepflegt aus. Renoviert wurde auch das Kreuz aus Stein, das dem Stifter der Kirche, Joseph Pohl, gewidmet ist und nahe des Kircheingangs steht. Die evangelische Kirche hingegen, heute für Besucher geschlossen, hatte nicht so viel Glück, obwohl sie schon 1959 auf die Liste der gesetzlich geschützten historischen Gebäude, eingetragen wurde. Bereits 1310 stand an dieser Stelle eine Kirche. Die katholische Kirche wurde von den Dominikanern errichtet, die hier noch vor 1285 eingezogen sind. Das heutige Gebäude stammt vom Ende des 14. Jahrhunderts. Die Protestanten hatten das Gotteshaus aber erst 1543 übernommen. 40 Jahre später brannte die Kirche teilweise ab.
Nach dem Brand wurde das Gebäude ausgebaut. Der hölzerne Hauptaltar wurde 1613 im Renaissancestil von Herman Fischer aus Neiße entworfen, einem Bildhauer, der sich auf sakrale Ausstattungen von Gotteshäusern, vor allem in Niederschlesien, spezialisiert hatte. Fischer schuf unter anderem die Ausstattung der Kirche in Schedlau und den Nebenaltar der Kirche St. Michael in Grottkau. Er arbeitete gewöhnlich mit dem Maler Casper Winckler zusammen, nicht anders war es auch im Fall der Löwener Kirche. Der Löwener Hauptaltar, der von Hans von Beess gestiftet wurde, stellt die Kreuzigung Christi dar. In der Kirche befindet sich auch die Krypta der Familie von Beess mit Grabtafeln der Frauen dieser Familie.
Seit 2011 gehört die Kirche der Gemeinde und Stadt Löwen. Seither ist es den Behörden gelungen, ein neues Dach zu errichten. Im letzten Jahr hat die Stadt weitere Mittel, mit denen der Hauptaltar erneuert werden soll, für die Restaurierung der Kirche gesichert.
A. Durecka
