Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum 2. Advent von Bischofsvikar Peter Tarlinski

Wochenblatt – Wort zum Sonntag – 10.12.2023

2. Adventssonntag – B

1. Lesung: Jes 40,1-5.9-11
2. Lesung: 2 Petr 3,8-14
Evangelium: Mk 1,1-8

Wir sind am zweiten Sonntag im Advent angekommen. In zwei Wochen werden wir am Heiligabend die Geburt Jesu Christi feiern. Mit diesem Hochfest verbinden wir viele Hoffnungen und Erwartungen und nicht selten auch einen Neubeginn.

Was erwarten wir?
Im zweiten Brief des Apostels Petrus lesen wir: „Wir erwarten einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt. Deswegen, Geliebte, die ihr dies erwartet,
bemüht euch darum, von ihm (Christus) ohne Makel und Fehler in Frieden angetroffen zu werden!“ In Bezug auf diesen Aufruf gilt zu fragen: Findet Jesus, wenn er wiederkommt, Gerechtigkeit und Frieden unter uns? Findet er uns ohne Makel und Fehler? Zugegeben, so sind wir persönlich nicht und so ist unsere Welt auch nicht. Ungerechtigkeit gibt es unter uns. Unruhe stiften können wir auch. Von Makeln sind wir nicht frei und Fehler passieren uns mehr oder weniger ebenfalls.

Worauf kommt es an?
Wie können wir dem Herrn begegnen, wenn wir nicht vorbereitet sind? Der Apostel Petrus gibt uns einen Rat: Christus „der Herr der Verheißung ist geduldig mit euch, weil er nicht will, dass jemand zugrunde geht, sondern dass alle zur Umkehr gelangen.“ Darauf kommt es an: umzukehren! Dazu sind wir im Stande. Die Umkehr beruht auf der Erkenntnis, dass wir falsch liegen, auf einem Irrweg uns bewegen. Die Umkehr kann gelingen, wenn dieser die Einsicht vorausgeht, dass unsere christliche Identität geschwächt wurde. Konkret heißt es: Kriege beenden, Hass und Gewalt ablegen, Ungerechtigkeit überwinden und uns auf Christusneu einstimmen und einlassen.

 „Wir erwarten einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt.“

Bereitet den Weg des Herrn!
Das Evangelium nach Markus erinnert an die Worte des Propheten Jesaja: „In der Wüste bahnt den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!(…) Siehe, GOTT, der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Wie ein Hirt weidet er seine Herde, auf seinem Arm sammelt er die Lämmer, die Mutterschafe führt er behutsam.“ Dieser Ankündigung folgen die Worte Johannes des Täufers: „Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“

Zu Christus finden!
Der Messias ist es, der auf uns zugeht und der mit uns gehen will. Unsere Bekehrung zu Christus ist wichtigfür die Vergebung der Sünden. Im Podcast „Das Ich als Maß aller Dinge“ bei DOMRADIO.DE aus Köln heißt es: „Dem eigentlichen Wortsinn nach bedeutet Sünde – Trennung. Der Mensch ist von Gott getrennt, d.h. er ist nicht der, der er sein könnte, nicht so, wie Gott als sein Schöpfer ihn gedacht hat. Die Sünde ist im Kern der Egoismus: Wenn das ‘Ich’ sich ohne das ‘Du’ zum Maß aller Dinge macht – auf Kosten des ‘Du’, was leider passiert. Du darfst und sollst dich lieben – aber mit der gleichen Intensität und der gleichen Hingabe Gott und deine Mitmenschen im Blick behalten.” Eine machbare Aufgabe für die Adventszeit- und nicht nur für sie.

 

 

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