Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Adventliches Treiben in Schlesien

Die deutsche Tradition der Weihnachtsmärkte hat sich längst polenweit durchgesetzt. Auch, oder besonders in Schlesien. Die meisten Adventsmärkte dauern nur zwei bis drei Tage und ähneln eher einem Jahrmarkt, auf dem Händler nicht allein Weihnachtsutensilien feilbieten. So ist es keine Seltenheit, Stände mit Haushaltsgerätschaften oder gar Unterwäsche vorzufinden.

Der größte und bekannteste Weihnachtsmarkt Schlesiens auf dem Ring (Rynek) zu Breslau öffnete bereits am 24. November und dauert noch bis zum 7. Januar.

Weihnachtliche Kulisse in Niederschlesien

Schloss Lomnitz (Łomnitz), in Blickweite des Riesengebirges, bietet eine verträumte Kulisse. Der dortige Adventsmarkt im Gutshof findet am 2. Dezember von 11 bis 17 Uhr statt und bietet tatsächlich noch regionales Handwerk, Weihnachtsschmuck und Kulinarisches aus Niederschlesien.

Schlesische Weihnachten: nur noch auf dem Görlitzer Christkindelmarkt zu finden
Foto: K. Kandzia

Auf der Grünberger (Zielona Góra) Stadtpromenade mit dem Bacchus-Brunnen an der Straßenkreuzung ulica Kupiecka und ulica Żeromskiego wird vom 15. bis zum 21. Dezember ein Weihnachtsmarkt aufgebaut. Einen zweiten Schauplatz für Weihnachtliches innerhalb der Stadtgrenzen bietet das Gelände des Freilichtmuseums Ochelhermsdorf (Ochla), ulica Ochla-Muzealna 5.

Der Adventsmarkt in Hirschberg (Jelenia Góra) wird vom 15. bis zum 17. Dezember zusammen mit den tschechischen Nachbarn gefeiert. Auf dem Ring vor dem Rathaus kann man mit etwas Glück das böhmische Weihnachtsbrot Vánočka oder Bramboráky, also Kartoffelpuffer, probieren.

Weihnachtsmarkt-Touristen werden in Niederschlesien auch am Schloss Klitschdorf (Kliczków) vom 9. bis zum 12. Dezember fündig. Desweiteren vom 15. bis 17. Dezember auf dem Ring in Freiburg in Schlesien (Świebodzice), am 10. Dezember im Amphitheater zu Herrnstadt (Wąsosz) – das liegt 20 etwa zwanzig Kilometer südöstlich der Stadt Guhrau (Góra), am 8. und 9. Dezember auf dem Ring in Wohlau (Wołów) oder am 9. Dezember auf dem Museumsplatz in Ludwigsdorf (Ludwikowice Kłodzkie) bei Neurode (Nowa Ruda) im Glatzer Bergland.

Auch in Neisse (Nysa) wird es auf dem Ring vom 16. bis zum 23. Dezember weihnachtlich, ebenso am 16. und 17. Dezember auf dem Namslauer (Namysłów) Ring.

In Görlitz wird am 15. Dezember um 18 Uhr „Joseph Wittigs Weihnachtsgeschichten – Ein Stück Schlesien“ erzählt.

Typisch schlesisch – nur in Görlitz

Wer jedoch auf der Suche nach typisch Schlesischem ist, findet dies am ehesten noch auf dem Schlesischen Christkindelmarkt im deutschen Teil von Görlitz (Zgorzelec). Am Eröffnungstag, dem 1. Dezember wird um 17 Uhr bei Klängen eines Posaunenchores der schlesische Stollen angeschnitten und am 15. Dezember werden um 18 Uhr „Joseph Wittigs Weihnachtsgeschichten – Ein Stück Schlesien“ erzählt. Wittig (1879-1949) war Theologe, Schriftsteller und Heimatforscher der Grafschaft Glatz. Das Programm des Schlesischen Christkindelmarktes, der bis zum 17. Dezember auf dem Görlitzer Untermarkt geöffnet ist, gibt es auf www.schlesischer-christkindelmarkt-goerlitz.de

In Oberschlesien hat Kattowitz (Katowice) die Nase vorn, denn dort hat der Advent bereits am 17. November angefangen! Das weihnachtliche Treiben endet in Kattowitz am 7. Januar.

In Oppeln (Opole) wird vom 25. November bis zum 31. Dezember der Ring zum Weihnachtsmarkt. Es folgt Neustadt O.S. (Prudnik) vom 1. bis zum 3. Dezember; auf dem Ring in Gleiwitz (Gliwice) öffnet der Weihnachtsmarkt vom 2. bis zum 22. Dezember. Die Ratiborer (Racibórz) starten am 7. Dezember – allerdings auch nur für drei Tage.

Klaudia Kandzia

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