Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

Evangelium: Mk 11,1-10 (Einzug Jesu nach Jerusalem)

  1. Lesung: Jes 50,4-7
  2. Lesung: Phil 2,6-11

Passion: Mk 14,1-15,47

Der Palmsonntag eröffnet die Karwoche, eine Zeit der Trauer, des Kummers und der Klage. Sie wird auch die Heilige Woche genannt, weil sie an die wichtigsten Ereignisse für die Christenheit erinnert und sie in der Liturgie vergegenwärtigt. Welche Geschehnisse gemeint sind, wird in der Begrüßung der zum Gottesdienst versammelten Gemeinde ersichtlich. „In den Tagen der Fastenzeit haben wir uns auf Ostern vorbereitet; wir haben uns bemüht um die Bekehrung unseres Herzens und um tätige Nächstenliebe. Heute aber (am Palmsonntag) sind wir zusammengekommen, um mit der ganzen Kirche in die Feier der österlichen Geheimnisse unseres Herrn einzutreten. Christus ist in seine Stadt Jerusalem eingezogen; dort wollte er Leiden und den Tod auf sich nehmen, dort sollte er auch auferstehen. Mit Glauben und innerer Hingabe begehen wir das Gedächtnis seines Einzugs. Wir folgen dem Herrn auf seinem Leidensweg und nehmen teil an seinem Kreuz, damit wir auch Anteil erhalten an seiner Auferstehung und seinem Leben.“

Vom Palmsonntag an führen uns die nachfolgenden Tage auf die Kreuzigung Jesu hin. Im Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philippi wird betont: „Christus Jesus (…) entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.“ Am Karfreitag wird an das Sterben Christi am Holze des Kreuzes noch intensiver gedacht. Das Kreuz gehört zum Leben. Die Schmerzen und das Leiden sind mit der menschlichen Natur verbunden. Jesus, der Sohn Gottes, nahm das menschliche Leben mit Allem, was es ausmacht, an. Dazu gehören die Stunden des Sterbens und der Augenblick des Todes. Jesus starb, um die Menschen und die Menschheit aus der Macht der Sünde und des Todes zu befreien.”

„Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.“

Wie Detlev Dromeyer im Wissenschaftlichen Bibellexikon bemerkt: „In Christus Jesus und seinem Kreuzigungsschicksal stiftete die Weisheit Gottes Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung.“ Die Liebe Gottes besiegt den Tod und stärkt den Menschen für ein Leben ohne Sünde. Weil wir zwischen GUT und BÖSE entscheiden müssen, brauchen wir eine richtungsweisende Hilfe und innere Kraft, um uns für das Gute entscheiden zu können. Nikolaus Schneider von der Griechisch-Orthodoxen Metropole in Deutschland stellt heraus: „Gott eröffnet für die Welt und für alle Menschen durch Jesu Leben, Sterben und Auferstehen einen Weg, selig, d. h. von Gott begleitet zu leben und zu sterben. Der Weg Gottes zu uns Menschen führt über das Leiden und Sterben Jesu. Die grundsätzliche Überwindung des Bösen und des Todes, geschieht durch das Kreuz und die Auferstehung Jesu Christi. Das Evangelium von Kreuz und Auferstehung Jesu Christi ist die frohe Botschaft von der Erlösung für alle Menschen.“ Lasst uns daher mit Vertrauen und Zuversicht in die Karwoche gehen und das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu persönlich zu verinnerlichen. „Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung“.

 

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