Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

2. Fastensonntag – B

1. Lesung: Gen 22,1-2.9a.10-13.15-18

2. Lesung: Röm 8,31b-34

Evangelium: Mk 9,2-10

Auf- und Gegenwind

Die Erfahrung haben wir schon im Leben gemacht, dass es einen Aufwind und einen Gegenwind gibt. Das Wohlempfinden steigt fast in den Himmel oder sinkt in den Abgrund. Auch wenn uns das Abgründige erspart geblieben ist und wir den Himmel noch nicht berührt haben, das Auf und Ab wirkt auf uns belastend. In der letzten Woche wehte uns so mancher Gegenwind ins Gesicht. Putins Krieg treib die ukrainischen Verteidiger immer mehr in die Enge. Die Unterstützung des Westens ist nicht ganz gesichert und nur teilweise möglich. Der russische Oppositionelle Aleksej Nawalny verstarb unter merkwürdigen Umständen. Studien und Berichten zufolge steigen die Zahlen der Abhängigen von Computerspielen, vom Glücksspiel und Pornographie. Das betrifft besonders die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen, Männer und Frauen gleichermaßen. Das, was wir Gutes an den Medien und der Digitalisierung haben, wird von der Gewinn-Gier überschattet. Das Schädliche macht sich breit. Wir sind davor gewarnt, können den Versuchungen nicht immer widerstehen. Die Rat- und Hilflosigkeit muss uns nicht überwältigen. Wir haben immer noch die Freiheit, uns gegen all das Genannte wehren zu können.

“Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns?”

Gott ist für uns

Der Apostel Paulus schreibt an die christliche Gemeinschaft in Rom: „Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht. Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, er sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.“ Was dem Menschen feindlich ist, kann ihn nicht beherrschen, wenn er sich an Gott hält. Das menschliche Denken und Handeln kann nicht versklavt werden, wenn wir die klare Einschätzung der Geschehnisse beibehalten. Das ist auf jeden Fall dann möglich, wenn das Wort Gottes uns zum Licht wird.

Widerstand leisten

Als Jesus seine drei Jünger Petrus, Jakobus und Johannes auf einen hohen Berg führte, tat er das, damit sie mit Abstand auf das turbulente Leben der Menschen schauen können. Hier wurde er vor ihnen verwandelt. „Seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.“ Die Jünger fühlten sich wohl. Petrus wollte mit Jesus auf dem Berg bleiben und dort drei Hütten bauen. Eine Stimme aus der Wolke sprach in Bezug auf Jesus: „Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.“ Jesus gab sich den Jüngern zu erkennen. Er ist der Menschensohn, der das Böse, bis auf den Tod besiegen kann. Jesus wird von den Toten auferstehen. Mit IHM widersteht der Mensch dem Gegenwind auch in unserer Zeit. Nicht umsonst heißt es unter den Gläubigen: Frei sein in Christus. Wir können daher mit dem Tagesgebet vom 2. Fastensonntag rufen: „Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen“ und sicher leben.

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