Beten, singen, die Heimat erkunden

Der DFK Zelasno hat schon jetzt einen vollen Terminkalender. Die ersten Initiativen hatte die deutsche Minderheit bereits in Januar und während der Winterferien organisiert. Und auch kurz vor Ostern hatten die DFK-Mitglieder alle Hände voll zu tun.

Der Sitz des Deutschen Freundschaftskreises Zelsano befindet sich im Pfarrgebäude. In den sanierten, historischen Räumen treffen sich der der Vorstand und die Mitglieder zu Sitzungen und Veranstaltungen. Bei den Vorstandssitzungen werden aktuelle Themen besprochen sowie neue Initiativen und Projekte geplant. Diese begrenzen sich allerdings nicht nur auf die deutsche Volksgruppe, denn der Vorstand arbeitet eng mit der lokalen Feuerwehr und dem Dorfrat zusammen.

Reiselustiger DFK

Der Freundschaftskreis Zelasno organisiert für seine Mitglieder mehrmals im Jahr Ausflüge. Es werden Pilgerfahrten, unter anderem nach Albendorf oder Wartha, angeboten, ebenso wie Studienreisen. Breslau oder Liegnitz standen bereits auf dem Programm, aber auch die nächste Umgebung wird gerne erkundet. „Das ist das Ziel, Erkundung der Geschichte, der lokalen Geschichte. Und manchmal fahren wir nicht weit. Wir waren in Glogau und Zülz, in Neustadt und die Leute sagten, diese Orte sind so nah und wir kennen ihre Geschichte nicht. Dabei ist das alles so interessant!“, sagt die DFK-Chefin, Monika Wittek.

Der Freundschaftskreis Zelasno organisiert für seine Mitglieder mehrmals im Jahr Ausflüge, Studienreisen und Pilgerfahrten.

Für die weniger Mobilen bietet der Ortsverband geschichtliche Publikationen und Fotoalben an. Diese betreffen vor allem das Dorf Zelasno und seine Umgebung. Es wurde bereits unter anderem eine Publikation über Dorfkapellen und Wegkreuze herausgegeben. Auch die Geschichte des Dorfes, der Menschen und Organisationen wurde niedergeschrieben und letztes Jahr herausgegeben.

Kinder bringen Eltern mit

Der DFK-Vorstand hat auch ein spezielles Angebot für Schulkinder und Jugendliche mit themenbezogenen Bastel-Workshops parat. Dabei entwickeln die Teilnehmer ihre manuellen Fähigkeiten, haben Kontakt mit der deutschen Sprache und bringen ihre Eltern zum DFK mit. „Durch die Kinder gewinnen wir neue Mitglieder. Das habe ich im letzten Jahr und auch dieses Jahr gemerkt, dass durch die Arbeit für die Kinder und mit den Kindern in den letzten zwei Monaten sieben neue Mitglieder sich bei unserem DFK eingeschrieben haben“, sagt die DFK-Vorsitzende.

Unter Menschen sein

Der Deutschkurs für Erwachsene ist das neueste Angebot in Zelasno. Dieser hat im März begonnen und wird zum ersten Mal durchgeführt. Mit seinem Angebot möchte der deutsche Freundschaftskreis stetig mehr Menschen erreichen. Und solange es Vorstandsmitglieder gibt, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, wird die Ortsgruppe Zelasno neue Projekte anbieten. „Ich mache das einfach zum Spaß. Sonst hat man halt nur Arbeit, Haushalt, Garten. Und hier ist man unter Menschen. Man schließt sich nicht zu Hause ein“, sagt Vorstandsmitglied Dorota Okoń. Die DFK-Mitglieder merken auch, dass ihre Arbeit geschätzt wird. Manchmal kommt Lob von einer gänzlich unerwarteten Seite. „Letztes Jahr im Herbst habe ich meine Nachbarin besucht, die mittlerweile 86 Jahre ist. Sie kann nicht mehr zu den DFK-Treffen kommen, aber sie hat mir eine Spende für den DFK gegeben. Sie meinte, weil wir so viel für die anderen tun, möchte sie auch einen kleinen Beitrag dazu leisten. Das sind Situationen, die sehr aufbauend auf mich wirken“, sagt Monika Wittek.

EWS