Bielitz-Biala ist unteranderem für seine zahlreichen Wandmalereien bekannt. Anfang Mai kam eine neue im Stadtteil Kamitz dazu, die eine Postkarte aus dem Jahr 1899 darstellt.
Die Wandmalerei war eine Eigeninitiative der Besitzer eines Bielitzer Cafés. Das Wandbild wurde auf einer Trafostation erstellt, wozu die Initiatoren die entsprechenden Genehmigungen vom Stromunternehmen erhalten hatten. Auf der Postkarte sieht mandie Landschaft von Kamitz am Ende des 19. Jahrhunderts und genauer die alte Holzkirche sowie die Kaiser-Jubiläumskirche. Beide wurde als solche in deutscher Sprache auf dem Gemälde bezeichnet.
Gleich in der Nacht nach der Fertigstellung des Wandgemäldes kam es zu einem Akt des Vandalismus, denn die deutschsprachigen Aufschriften auf dem Bild wurden mit grauer Farbe überstrichen. Zudem malten die Vandalen auf der Tür der Trafostation mit der gleichen Farbe den charakteristischen Anker, der für die Polnische Heimatarmee steht.
Wandmalereien sowie erhaltene und restaurierte deutsche Aufschriften gehören eigentlich zum Stadtbild von Bielitz-Biala dazu, deswegen kam diese Zerstörung auch so überraschend. Die Initiatoren der Malerei am Café in Kamitz wollten zu dem Vorfall keine Aussagen machen. Bislang war es die erste Vandalismus-Aktion dieser Art in der Stadt, um jedoch einen nächsten Vorfall zu vermeiden, wird die Wandmalerei nun ohne die originalen Aufschriften aufgefrischt.
Andrea Polański