Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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DFKs auf Identitäts- und Wurzelsuche

Über den Verlauf des Projekts „Begegnungsstättenarbeit“ im vergangenen Jahr sprach mit Sybilla Dzumla, der Projektkoordinatorin, Anna Durecka.


Für das Projekt „Begegnungsstättenarbeit“ ging vor Kurzem ein weiteres Erfolgsjahr zu Ende. Wie hat sich in dem vergangenen Jahr das Interesse an dem beliebten Projekt gestaltet?
Das Jahr 2023 war tatsächlich ein erfolgreiches Jahr. Wir hatten polenweit insgesamt 670 Kleinprojekte. Die projektreichste Region war, wie gewohnt, die Woiwodschaft Oppeln mit 393 Projekten, gefolgt von der Woiwodschaft Schlesien mit 212 Projekten. In anderen Regionen, unter anderem Pommern, Niederschlesien, Ermland und Masuren, wurden insgesamt 65 Projekte veranstaltet.

Diese große Anzahl von Projekten wurde ermöglicht dank einer Aufstockung der Projektmittel im vergangenen Sommer. Der Jahresbeginn war sehr schwierig, denn das Projektbudget war im Vergleich zu den vorherigen Jahren sehr begrenzt. Aber dank einer Umwidmung der Mittel konnten ab Sommer wieder mehr Projekte stattfinden. Das haben die DFKs natürlich genutzt. Insofern war erst die zweite Jahreshälfte für uns normal. Schließlich geht es in dem Projekt darum, die Begegnungsstätten zu beleben – und zu Beginn des Jahres mussten die DFKs quasi in der Schlange warten, um Kleinprojekte zu organisieren.
An dem Projekt haben sich im Jahr 2023 insgesamt 282 Minderheitengruppen beteiligt.

An dem Projekt „Begegungsstättenarbeit“ haben sich im Jahr 2023 insgesamt 282 Minderheitengruppen beteiligt.
Im Rahmen des Projekts fanden polenweit 670 Kleinprojekte statt.
Foto: VdG

Wie lautete das Motto des Projekts in 2023?
Es lautete „Eigene Wurzeln entdecken“. Zu Jahresbeginn haben wir im Einführungsseminar Methoden gezeigt, wie man das machen kann. Also entweder im Staatsarchiv recherchieren, oder in den Kirchenbüchern, durch Besuche an alten Gräbern, wo man auch versuchen kann, mehr über den Menschen, der dort begraben wurde, in Erfahrung zu bringen. Es haben einige unterschiedliche Projekte mit dieser Thematik stattgefunden. Manchmal war das ein Besuch im Staatsarchiv, verbunden mit einem Workshop. Manche DFK-Gruppen haben erfahren, wie man einen eigenen Stammbaum erstellt. Das führte dazu, dass man sich auch mit der deutschen Vergangenheit, der deutschen Identität auseinandergesetzt hat. Die gerät manchmal in Vergessenheit, besonders in den jüngsten Generationen. Um sie in den Kindern und Enkelkindern wieder zu wecken, ist so eine Arbeit mit dem Stammbaum und Stammbuch sehr gut.

An dem Projekt „Begegungsstättenarbeit“ haben sich im Jahr 2023 insgesamt 282 Minderheitengruppen beteiligt.

Außer dieser Thematik gab es natürlich auch ganz viele Projekte zur lokalen Geschichte, Workshops zu deutschen Traditionen und Brauchtumspflege. Bei der Projektbeantragung gilt eine regionale Begrenzung für Projekte, die außerhalb der Begegnungsstätte stattfinden. Das ist nicht ohne Grund so, denn es bietet die Möglichkeit, die eigene Gegend, die eigene kleine Heimat zu erkunden und das nicht nur mit dem Bus, sondern oft mit dem Fahrrad oder zu Fuß.

Was weiß man heute schon über das Projekt in diesem Jahr?
Das Projekt wird auf jeden Fall fortgesetzt und wie immer im März starten. Genauere Informationen gibt es in den kommenden Wochen.

Das Projekt „Begegnungsstättenarbeit“ wird mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat durch den Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen finanziert.

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