Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Ein Gebet für eine sichere Rückkehr

Auf dem Gipfel des Kreuzberges bei Reichenstein in Niederschlesien steht die Sank-Anna-Kapelle. Gebaut wurde sie 1731 auf Initiative des Reichensteiner Kalkbergwerkspächters Siegmund Kahler.

Der Name „Kreuzberg“ ist bestimmt mit der Arbeit der Bergmänner verbunden, die hier goldhaltiges Erz abgebaut haben. Die Bergleute kletterten jeden Tag den Berg hinauf und beteten am Kreuz für eine sichere Rückkehr nach Hause. Der Erzabbau war Anfang des 16. Jahrhunderts noch ein ziemlich gefährliches Unterfangen und Unfälle waren keine Seltenheit. Der Todesopfer wurde auch durch die Errichtung von Kreuzen gedacht. Mit der Anzahl der Bergwerke wuchs auch die Anzahl der Kreuze. Mit der Zeit wurde auf dem Gipfel des Kreuzberges, wie er inzwischen genannt wurde, auch eine hölzerne Kapelle aufgestellt.

Zur Kapelle am Hügel führte ein direkter Weg vom Reichensteiner Zentrum.
Foto: Facebook/Pustelnik – Złoty Stok

Die erste gemauerte Kapelle, die der in Schlesien stark verehrten Heiligen Anna gewidmet wurde, ließ Siegmund Kahler errichten, der in der Nähe Bergwerke gepachtet hatte. Zu Beginn war es eine typische, ziemlich keine Ablasskapelle, die neben einem großen hölzernen Kreuz stand. Auf dem Hügel des Bergwerks wurden damals – wegen der Bergwerksarbeiten – alle Bäume gefällt. Zur Kapelle am Hügel führte ein direkter Weg vom Reichensteiner Zentrum. Aus einigen schriftlichen Quellen geht hervor, dass bereits vor dem Jahr 1798 neben der Kapelle ein Eremit gewohnt hat, der über den Ort wachte. Bekannt sind heute die Namen von acht Einsiedlern, die auf dem Kreuzberg gelebt haben. Der erste, der vom Namen bekannt war, hieß Konrad Helberg. Von ihm weiß man allerdings nur, dass er 1798 den Kreuzberg verließ und nach Albendorf zog, wo er als Erbauer von Weihnachtskrippen bekannt wurde.

Die St. Anna-Kapelle auf dem Kreuzberg bei Reichenstein (Złoty Stok)
Foto: Facebook/Pustelnik – Złoty Stok

Aus einigen schriftlichen Quellen geht hervor, dass bereits vor dem Jahr 1798 neben der Kapelle ein Eremit gewohnt hat.

1812 stürzte die Decke der Kapelle ein. Das Gebäude wurde wieder aufgebaut, diesmal allerdings größer. Die Kapelle wurde auch neu ausgestattet, und zwar 1833 von dem Tischler Kasper Günther. Dank des Eremiten Robert Domsch, der zwischen 1920 und 1944 auf dem Kreuzberg wohnte, wurde die Fassade der Kapelle durch viele dekorative Elemente bereichert. In den letzten zwei Jahren wurde die Kapelle komplett renoviert.

adur

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