Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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#deutschbewegt in die Zukunft

Bereits im Oktober war das Goethe-Institut Warschau in der Woiwodschaftsbibliothek in Allenstein (Olsztyn) zu Gast, wo es eine deutsche Bibliothek und eine Mediathek der deutschen Sprache unterhält. Es organisierte für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer eine Werkstatt unter dem Titel „Entdecke Deutsch – Sprache neuer Möglichkeiten“. Diese ist Teil der neuen Imagekampagne „#deutschbewegt“, die unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau steht.

Startschuss für das Erziehungs-Ereignis, wie es auf den Einladungen genannt wurde, war am Vormittag in den Räumlichkeiten der Woiwodschaftsbibliothek im Alten Rathaus auf dem Marktplatz in Allenstein. Auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer warteten verschiedene Attraktionen und Ideen für die Gestaltung des Unterrichts, darunter Angebote unter Einbeziehung des virtuellen Raums. „Diese Kampagne ist etwas Neues in dem Sinne, dass wir nicht alles ausschließlich digital oder alles selbst machen, sondern dass das verbunden ist“, erläuterte Piotr Garczyński, der in der Sprachabteilung des Goethe-Instituts Warschau für Medienprojekte zuständig ist.

Foto: Małgorzata Smolińska/Goethe-Institut Warschau

Analog und digital

Zielgruppe der Veranstaltung sind Schulklassen ab der achten Grundschulklasse sowie Lyzeen und beginnende Studierende. „Wir sind nicht zufrieden mit dem, was sich mit der deutschen Sprache in Polen tut, und wollen mit der Imagekampagne erreichen, dass Deutsch über die Grundlagen hinaus fortgesetzt wird, dass sich dafür ein Angebot findet“, begründet Piotr Garczyński die Zielsetzung des Projekts und das weite Altersspektrum, dem im Rahmen der Veranstaltung Rechnung getragen werden muss.

Ein Apfel mit dem Aufdruck #deutschbewegt
Foto: Małgorzata Smolińska/Goethe-Institut Warschau

Zum einen gab es Äpfel mit dem Aufdruck #deutschbewegt, die Schülerinnen und Schüler verkleideten sich und gestalteten Stempel, Anstecker und Stofftaschen – kreative Aufgaben, die laut den Organisatoren sehr beliebt waren. Zum anderen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Virtual-Reality-Brillen eine Reise nach Deutschland unternehmen. „Sie waren, wie erwartet, eine wichtige Erlebnisstation für die jungen Menschen. Zum Glück haben wir genügend Brillen bereitgehalten“, schmunzelt Piotr Garczyński.

Die Jugendlichen mit den VR-Brillen
Foto: Małgorzata Smolińska/Goethe-Institut Warschau

Die zweite digitale Attraktion waren sogenannte Merge Cubes. Das sind im Grunde Würfel mit Aufdrucken auf den Seiten, die beim Betrachten mithilfe einer Applikation etwa chemische Verbindungen dreidimensional als Hologramm erscheinen lassen oder eben Besonderheiten der deutschen Grammatik oder praktisches Deutsch im Alltag zeigen. „Die Jugendlichen sollten ein wenig in die erweiterte Wirklichkeit eintauchen, die diese Geräte bieten“, so Piotr Garczyński. Mittels eines QR-Codes auf den Informationsblättern landet man auf der Webseite des Goethe-Instituts (www.goethe.de), wo unter dem Stichwort „merge cubes“ die Funktion erklärt und Wortschatz für einige Sprechanlässe bereitgestellt wird. Für Lehrerinnen und Lehrer gibt es dort auch Kontaktinformationen zu Piotr Garczyński.

Die QR-Codes auf den Informationsblättern zu den Merge Cubes
Foto: Ewelina Dylak

Aus der Werkstatt in den Alltag

„Ideen und Materialien für den virtuellen Unterricht bietet zum Beispiel auch die Internetseite ‚www.deutsch-digital.com‘ eines italienischen Deutschlehrers“, ergänzt Piotr Garczyński.

„Der-Die-Das“ – Grammatik und Spaß
Foto: Małgorzata Smolińska/Goethe-Institut Warschau

Auf Begeisterung stoßen diese Angebote bei Sebastian Jabłoński, Deutschlehrer und Vorsitzender der Gesellschaft der deutschen Minderheit „Bärentatze“ in Sensburg (Mrągowo): „Ich habe an einigen Einheiten teilgenommen. Einen Teil der Ideen kann ich durchaus in meinen Unterricht übernehmen.“ Ebenso wie seine Schülerinnen vom gastronomischen Zweig des Schulverbands Nr. 2 in Sensburg hat er sich Anstecker und anderes Werbematerial besorgt. „Die gibt es dann mal als Belohnung“, meint er – und fügt hinzu: „Die Jugendlichen sind mit Begeisterung dabei. Solche Veranstaltungen tun ihnen sehr gut. Es sollte mehr davon geben.“

Eine Schülerin beim Bemalen eines Stoffbeutels
Foto: Małgorzata Smolińska/Goethe-Institut Warschau

„Entdecke Deutsch – Sprache neuer Möglichkeiten“ jedenfalls ist keine Eintagsfliege; es gab vor Allenstein bereits Stationen in Warschau und Posen, und im Rahmen des auf drei Jahre angelegten Projekts sind weitere Termine geplant, wie Piotr Garczyński ankündigt: „Es wird fortgesetzt mit neuen Aktivitäten, einer Ergänzung zu dem, was die Teilnehmer heute hier erleben konnten. Wir wollen 2024 in sechs weiteren Städten präsent sein, die aber noch nicht feststehen.“

#deutschbewegt bewegt sich also weiter und erreicht noch mehr Deutschlernende.

Uwe Hahnkamp

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