Angesichts der neuen Herausforderungen legte die deutsche Minderheit ein Positionspapier zu Fragen der Förderung der deutschen Minderheit in Polen vor. Sie wies dabei insbesondere auf die Aspekte hin, die auf die Erhaltung und Entwicklung der deutschen Kultur und Sprache in Polen abzielen.
33 Jahre nach der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages und 13 Jahre nach der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung des Runden Tisches, sowie basierend auf den Erfahrungen und Ereignissen der letzten Jahre, zog der Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) nun eine Bilanz und erstellte eine Liste wichtiger Themen, welche aus der Sicht dieser Gemeinschaft in den nächsten Jahren einer Lösung bedürfen.
Bildung
Rafał Bartek, Vorsitzender des VdG, sagte zum Positionspapier: „Nach den Parlamentswahlen in Polen im Jahr 2023 sehen wir in der polnischen, aber auch in der deutschen Politik die Möglichkeit einer neuen Öffnung für die deutsch-polnischen Themen. Wir konzentrieren uns auf die deutsche Minderheitengemeinschaft in Polen, die in den letzten zwei Jahren mit dem Thema der sprachlichen Diskriminierung der Kinder kämpfen musste. Die deutsche Minderheit steht vor weiteren Herausforderungen und Themen, die Unterstützung benötigen. Auch wenn die Diskriminierung am 1. September beendet wird, müssen wir uns weiterhin bemühen, um die Qualität des Unterrichts von Deutsch als Minderheitensprache zu verbessern. In dem Positionspapier wurden auch viele andere Aspekte angesprochen, u. a. die Vertretung der deutschen Minderheit auf politischer Ebene, die Präsenz in den Medien usw.
„Wir sehen in der polnischen, aber auch in der deutschen Politik die Möglichkeit einer neuen Öffnung für die deutsch-polnischen Themen.“
Es weist auch auf die Notwendigkeit von Gesprächen über die Förderung der deutschen Minderheit auf deutsch-polnischer Regierungsebene hin. Dieses Positionspapier richteten wir sowohl an den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk und die Vertreter der polnischen Regierung als auch an den Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Olaf Scholz, und die Vertreter der Bundesregierung. Wir glauben, dass dieses Dokument den Anstoß für konstruktive Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung der kulturellen und sprachlichen Identität der deutschen Minderheit in Polen geben wird.“
Viele wichtige Themen
Darüber hinaus wurden in diesem Dokument weitere Themen angesprochen, u. a. die Stärkung und Förderung der Jugend der deutschen Minderheit, die Erhaltung und Weiterentwicklung des Oberschlesischen Eichendorff-Kultur- und Begegnungszentrums in Lubowitz sowie die Errichtung von zwei deutschen Kulturzentren. Ein weiteres Thema für die deutsche Minderheit ist in dem Positionspapier die Stärkung der deutsch-polnischen Beziehungen. Dies sollte durch die Schaffung eines deutsch-polnischen Bürgerfonds geschehen.
ru
Den gesamten Wortlaut des Positionspapiers in deutscher und polnischer Sprache finden Sie auf www.vdg.pl
