Heute blicken wir auf das vergangene Jahr zurück und erinnern an wichtige Ereignisse für die Deutschen in Polen. Es war ein außergewöhnliches Jahr, in dem uns vor allem die Reduzierung der wöchentlichen Unterrichtsstunden von Deutsch als Minderheitensprache beschäftigt hat. Doch es gab auch einige Gründe zum Feiern.
deutsch-polnische Beziehungen
Nachdem die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bereits gestern (03.10.) nach Warschau gereist war, um in der dortigen Deutschen Botschaft an den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit teilzunehmen, traf sie am heutigen Dienstag (04.10.) mit ihrem polnischen Amtskollegen Zbigniew Rau (PiS) zusammen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz erteilte sie den polnischen Forderungen nach Kriegsreparationen eine Absage. Diese Frage sei für Deutschland „abgeschlossen“.
Nach vier Jahren Dienstzeit verabschiedet sich Hans Jörg Neumann, Deutscher Generalkonsul in Breslau, von seinem Amt und tritt in den Ruhestand. Rudolf Urban hat mit ihm gesprochen – nicht nur über die letzten vier Jahre.
Die deutsch-polnischen Beziehungen haben in letzter Zeit viel zu wünschen übriggelassen. Wie sieht Marcin Antosiewicz, Journalist und Experte für deutsche Politik, das? Bis 2016 war er langjähriger Korrespondent des polnischen Fernsehens in Berlin und arbeitete auch für die Deutsche Welle. Das Gespräch führte Szymon Folp.
Mit Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, sprach Lucas Netter über die neugegründete deutsch-polnische Freundschaftsgruppe im Bundesrat, den Zustand der bilateralen Beziehungen und die Lage an der belarussischen Grenze.
Nach den gestrigen Antrittsbesuchen in Paris und Brüssel reiste die neue deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) heute nach Polen. In Warschau traf sie unter anderem mit ihrem polnischen Amtskollegen Zbigniew Rau zu einem Gespräch zusammen. Dabei wurden auch strittige Fragen thematisiert.
Kommunalpolitiker aus Deutschland und Polen sowie Vertreter von Vertriebenenorganisationen kamen zusammen, um über die deutsch-polnischen Beziehungen zu diskutieren. Beim diesjährigen Kommunalpolitischen Kongress stand die deutsche Minderheit in Polen im Mittelpunkt.
Vor dem Hintergrund des sich anbahnenden Regierungswechsels in Deutschland veranstaltete die in Berlin ansässige Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) eine Onlinediskussion zum Thema „Deutsch-Polnische Beziehungen nach der Bundestagswahl: Zeit für einen Neustart?“. Während des Austauschs betonten die Referenten, dass sie zwar keine großen Veränderungen in den bilateralen Beziehungen erwarten, in einigen Politikbereichen aber durchaus Konfliktpotenzial herrsche.
Sowohl die polnische als auchdie deutsche Gesellschaft beurteilt den Zustand der polnisch-deutschen Beziehungen positiv. Die Europa- und Außenpolitik des jeweiligen Nachbarlandes sehen sie jedoch kritischer, so die neuesten Ergebnisse des Deutsch-Polnischen Barometers, bei dem aus aktuellem Anlass auch nach der Pandemiebewältigung gefragt wurde. Die Untersuchungen werden seit inzwischen 20 Jahren vom Warschauer Institut für Öffentliche Angelegenheiten und der Konrad-Adenauer-Stiftung in Polendurchgeführt. Seit 2020 sind auch das Deutsche Polen-Institut und die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Partner dieser langfristigen Untersuchungsreihe.
Mit Rolf Nikel, dem scheidenden Deutschen Botschafter in Polen sprach Rudolf Urban über die letzten Jahre in den deutsch-polnischen Beziehungen und die Lage der deutschen Minderheit.