Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Maas beerbt Süssmuth

Das Deutsche Polen-Institut (DPI) hat einen neuen Präsidenten: Die Mitgliederversammlung des Trägervereins wählte am Freitag, den 24. November, Heiko Maas zum neuen Präsidenten. Er tritt sein Amt zum 1. Januar 2024 an. Maas, zuletzt Bundesminister des Auswärtigen, löst Prof. Dr. Rita Süssmuth ab. Die ehemalige Präsidentin des Deutschen Bundestages ist von der Mitgliederversammlung zur Ehrenpräsidentin des in Darmstadt beheimateten Instituts gewählt worden und wird sich weiter in dessen Arbeit einbringen.

Der Saarländer Heiko Maas habe sich „von jungen Jahren an für Polen interessiert und engagiert“, heißt es in der Pressemitteilung des Deutschen Polen-Instituts zu der neuen Personalie. Nach vielen Jahren in der saarländischen Landespolitik wurde der 1966 in Saarlouis geborene SPD-Politiker 2013 Bundesjustizminister und wechselte 2018 an die Spitze des Auswärtigen Amts. In seiner Zeit als Bundesaußenminister (2018 bis 2021) sei er um enge Beziehungen zu Polen bemüht gewesen; sein Besuch zum 75. Jahrestag des Ausbruchs des Warschauer Aufstands 2019 habe große Beachtung gefunden, so das DPI. Maas habe sich außerdem sehr für die Entstehung eines „Orts des Erinnerns und der Begegnung mit Polen“ eingesetzt, der mittlerweile als „Deutsch-Polnisches Haus“ weiterentwickelt werde.

Zu seiner neuen Aufgabe im DPI sagt der langjährige erfahrene Außenpolitiker: „Deutschlands Beziehungen zu Polen sind ein Grundpfeiler für Frieden und Zusammenarbeit in Europa. Über meine Wahl zum Präsidenten des Deutschen Polen-Instituts bin ich deshalb besonders glücklich, denn ich möchte mich in meiner neuen Funktion dafür einsetzen, diese Beziehungen auf Augenhöhe weiter auszugestalten.“

„Stets ein Herzensanliegen“

Zu Maas‘ Vorgängerin Rita Süssmuth schreibt das DPI: „Rita Süssmuth gehört zum Urgestein der deutschen Politik. Seit mehr als einem halben Jahrhundert setzt sich die Politikerin nachdrücklich für eine Verständigung mit Polen ein. Dem Deutschen Polen-Institut stand sie seit 2006 als Präsidentin vor und setzte damit die Reihe namhafter Repräsentanten des Instituts fort: Nach Marion Gräfin Dönhoff, Helmut Schmidt und Hans Koschnick war sie die vierte DPI-Präsidentin. In den 18 Jahren ihrer Präsidentschaft hat sie zahlreiche Akzente gesetzt und das Institut auch durch schwierige politische Krisenzeiten geführt.“

Heiko Maas und Rita Süssmuth
Foto: Dirk Zengel / DPI Darmstadt

Rückblickend auf ihre Präsidentschaft erklärt die CDU-Politikerin, die nunmehr die erste Ehrenpräsidentin in der Geschichte des DPI ist: „Das Deutsche Polen-Institut war mir stets ein Herzensanliegen. Es symbolisiert wie kaum eine andere Einrichtung die unvergleichliche Annäherung, zu der es zwischen unseren beiden Staaten gekommen ist. Das Polen-Institut hat über Jahre gute Institutsdirektoren gehabt. Für mich war die Zusammenarbeit zunächst mit Dieter Bingen und dann mit Peter Oliver Loew sehr wichtig und wertvoll. Es ist mir ein großes Anliegen, auch als Ehrenpräsidentin mich künftig für das Institut und insbesondere für einen Erinnerungsort für Polen in Berlin einsetzen zu können.“

„Glücksfall für das Deutsche Polen-Institut“

Der Direktor des DPI, Prof. Dr. Peter Oliver Loew, bezeichnet die personelle Neuaufstellung des Präsidiums als „Glücksfall für das Deutsche Polen-Institut“: „Wir führen die DPI-Tradition fort, herausragende Repräsentanten des deutschen öffentlichen Lebens für uns gewinnen zu können. Jetzt wissen wir uns sogar zwei Persönlichkeiten eng verbunden, die auf beispielhafte Weise Empathie und Aufgeschlossenheit gegenüber unserem Nachbarland Polen verkörpern. Gemeinsam mit den beiden von der Mitgliederversammlung in ihren Ämtern bestätigten Vizepräsidenten, Botschafter Rolf Nikel und Michael Ropers, sind wir für die zukünftigen Herausforderungen gut aufgestellt.“ Die Institutsleitung besteht neben Loew aus seiner Stellvertreterin Dr. Agnieszka Łada-Konefał und dem Geschäftsführer Ulli Emig.

Auch der DPI-Kuratoriumsvorsitzende, der Darmstädter Oberbürgermeister Hanno Benz, freut sich über die personelle Neuaufstellung: „Die Wissenschaftsstadt Darmstadt kann sich glücklich schätzen, dass ein so renommiertes Institut wie das DPI seinen Sitz in Darmstadt hat. Ich gratuliere Heiko Maas herzlich und wünsche ihm für seine Amtszeit viel Erfolg. Wir können uns ebenso glücklich schätzen, dass es dem DPI erneut gelungen ist, eine bekannte und außenpolitisch profilierte Persönlichkeit zu gewinnen. Auf die gemeinsame Zusammenarbeit freue ich mich. Ich danke Rita Süssmuth für ihren außerordentlichen Einsatz und wünsche ihr für die Zukunft alles Gute“, so Benz.

Nach Angaben des DPI wird sich Heiko Maas in einem öffentlichen Gespräch mit Rita Süssmuth voraussichtlich am 6. Februar 2024 der Öffentlichkeit in Darmstadt in seiner neuen Funktion vorstellen.

DPI/ln

Weitere Informationen zur Arbeit des Deutschen Polen-Instituts finden Sie auf der Webseite der Einrichtung (www.deutsches-polen-institut.de). Diese ist auch in polnischer Sprache verfügbar.

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